Buchtipp : Michael RIDPATH, Wut. (Rezension)

Michael RIDPATH, Wut.

Island/Thriller/

 Michael RIDPATH: Wut.
Michael RIDPATH: Wut. Ein Magnus-Jonson-Thriller.
Magnus Jonson 2
(66° North., 2011)
428 S., ISBN: 978-3-455-40327-5
Hamburg: Hoffmann und Campe, 2012
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Die Geschichte geht weiter.
Der aus Fluch bekannte amerikanische Polizist mit isländischen Wurzeln, Magnus Jonson, ist in Island geblieben. Er musste Boston verlassen, weil er einen korrupten Kollegen, der aber auf der Lohnliste eines mächtigen Drogenbarons stand, auffliegen ließ, und er vor dem Prozeß zum Schweigen gebracht werden sollte. Nun hat er wohl seine Aussage gemacht, denn die Killer des Kartells verfolgen ihn nicht mehr...
Island leidet unter der Finanzkrise, es kommt immer wieder zu Demonstrationen, und dann wird ein Banker ermordet. Um die Stimmung nicht weiter anzuheizen, behandeln die isländischen Behörden den Mord als Unfall, und Jonson darf nicht weiter ermitteln. Aber dann wird in London ein weiterer isländischer Banker ermordet, es scheint eine Spur nach Island zu geben. Möglicherweise hat eine linksradikale Gruppe, die schon beim ersten Mord auffiel, damit zu tun.
Fazit: Wenig originell spinnt Michael Ridpath die Geschichte weiter. Der Blick des Außenseiters auf die isländische Gesellschaft geht verloren, Jonson wundert sich nur noch über die Unabhängigkeit der isländischen Frauen, über das wenig prüde Sexualleben, und versteht seine Freundin nicht. Über die Ermordung seines Vaters und die Rolle, die sein Großvater dabei gespielt haben könnte, wird der Roman zu sehr als Fortsetzungsgeschichte angelegt, wobei die Auflösung erst für den vierten Band vorgesehen ist - aber die Bände drei und vier sind bisher nicht ins Deutsche übersetzt...

Die Nation litt unter einem massiven Schuldgefühl.
Es gab kein Entrinnen. Im Grunde waren die Isländer ein friedliebendes, gewaltloses Volk, und die Vorstellung, dass sie nach außen hin anders wirken könnten, bestürzte sie. Magnus verstand durchaus, warum die Behörden den geringsten Hinweis darauf fürchteten, die Ermittlungen könnten einen terroristischen Hintergrund haben. Denn wenn Magnus recht hatte und es wirklich eine kleine Gruppe von Isländern gab, die eine Liste mit mächtigen Menschen führte und sie nacheinander tötete, dann handelte es sich um genau das: Terrorismus.

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