USA

Flagge WashingtonArlington - Virginia

Arlington liegt jenseits des Potomac River in Virginia, daher gibt es hier die einzigen Wolkenkratzer im Umkreis der Hauptstadt. Hier befinden sich der Arlington National Cemetery und das Pentagon - das Verteidigungsministerium.

Virginia, Arlington National Cemetery
Virginia, Arlington, September 2016
Arlington National Cemetery, Haupteingang und Arlington House
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Arlington - Sehenswertes

Arlington National Cemetery

Der 253 Hektar große Soldatenfriedhof Arlington National Cemetery ist mit rund 420.000 Gräbern der zweitgrößte Nationalfriedhof der USA und einer der größten Friedhöfe der Welt. Bestattet werden hier in erster Linie aktive US-Soldatinnen und Soldaten, aber auch ihre Ehepartner und minderjährigen Kinder. Außerdem ehrenvoll entlassene Veteranen, die mindestens 20 Jahre lang gedient haben. Ebenso dürfen sich hier Präsidenten, Politiker, die im Militär dienten, und ausnahmsweise auch besondere Persönlichkeiten bestatten lassen: Präsident William Howard Taft (1857-1930), Präsident John F. Kennedy (1917-1963), Ex-Justizminister Robert F. Kennedy (1925-1968), Ex-Senator Ted Kennedy (1932-2009), außerdem etwa der Schauspieler Lee Marvin oder die bei der Challenger-Explosion 1986 umgekommenen Astronauten Francis Dick Scobee und Michael Smith.

Virginia, Arlington National Cemetery
Virginia, Arlington, September 2016
Arlington National Cemetery, Einer von 400.000 Toten
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Robert E. Lee (1807-1870), der General der Konföderierten im amerikanischen Bürgerkrieg, lebte bis 1861 im Arlington House, das sich auf einem Hügel über dem Friedhof erhebt. Als er für die Konföderierten in den Krieg zog, beschlagnahmte die Union seinen Besitz und errichtete den Soldatenfriedhof. Am Ende des Bürgerkriegs 1865 waren hier 16.000 Soldaten bestattet.

Virginia, Arlington National Cemetery
Virginia, Arlington, September 2016
Arlington National Cemetery, Gräberreihen
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Mit seinen endlos erscheinenden Grabreihen und weißen Grabsteinen hinterlässt der Friedhof einen starken Eindruck. Er erinnert an all die Gefallenen aus jedem Krieg - vom Unabhängigkeitskrieg bis Irak und Afghanistan. Noch immer finden pro Tag 25-30 Begräbnisse statt, und nicht alle Opfer haben hier ihre letzte Ruhe gefunden.

Virginia, Arlington National Cemetery
Virginia, Arlington, September 2016
Arlington National Cemetery, Im Tod sind alle gleich
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Der Nationalfriedhof spiegelt die geltende Gesellschaftsordnung wider: 1864 gab es eine Extrasektion für schwarze Soldaten. Heute gibt es 70 verschiedene Bereiche: Gefallene im Irak und Afghanistan, Frauen in der Armee, Krankenschwestern, ehemalige Sklaven und viele andere.
Im Tod sind alle gleich, egal, ob General oder Private: ein ein Meter hoher, rechteckiger weißer Grabstein steht auf jedem Grab.

Grab von John F. Kennedy

Es ist ein zutiefst berührender Moment, am Grab von John F. Kennedy, dem 35. Präsident der Vereinigten Staaten zu stehen, der am 22. November 1963 in Dallas, Texas, erschossen wurde. Die Hintergründe der Tat sind bis heute nicht aufgeklärt.

Virginia, Arlington National Cemetery, Grab John F. Kennedy
Virginia, Arlington, September 2016
Arlington National Cemetery, Grab John F. Kennedy
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Was immer man ihm auch heute vorwirft, er war ein großer, bedeutender Präsident. Das zeigt sich deutlich im Vergleich mit seinen Nachfolgern, insbesondere dem 45. Präsidenten der USA. Vielleicht hätte Kennedy in seiner zweiten Amtszeit manchen Entwicklungen - Cuba, Vietnam - eine andere Richtung geben können. Unvergessen seine berühmte Rede am 26. Juni 1963 vor dem Rathaus Schöneberg in West-Berlin:

„All free men, wherever they may live, are citizens of Berlin, and, therefore, as a free man, I take pride in the words ‘Ich bin ein Berliner!’”

Unvergeßlich der Augenblick, als seine Gattin Jacqueline, geb. Lee Bouvier, am Grab die ewige Flamme entzündete und der damals dreijährige John F. Kennedy, Jr. (1960-1999) am Sarg seines Vaters salutierte.

Virginia, Arlington National Cemetery, Grab John F. Kennedy
Virginia, Arlington, September 2016
Arlington National Cemetery, Grab John F. Kennedy mit Gedenktafel für Jacqueline Bouvier Kennedy Onassis
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Neben dem Präsidenten wurden die knapp nach ihrer Geburt verstorbenen Kinder Arabella Kennedy (*/† 23. August 1956) und Patrick Bouvier Kennedy (* 7. August 1963; † 9. August 1963) hier beigesetzt. Am 23. Mai 1994 wurde Jacqueline Bouvier Kennedy Onassis (1929-1994) hier neben ihrem Gatten bestattet.

Virginia, Arlington National Cemetery, Grab John F. Kennedy und Jacqueline
Virginia, Arlington, September 2016
Arlington National Cemetery, Grab John F. Kennedy mit Gedenktafel für Jacqueline Bouvier Kennedy Onassis und die verstorbenen Kinder
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Die Granitplatten am Grab sind aus einem Granitsteinbruch nahe Kennedys langjährigem Wohnort am Cape Cod. Auf den weißen Marmortafeln sind Auszüge aus Kennedys berühmter Inaugurationsrede eingraviert:

„And so, my fellow Americans: ask not what your country can do for you — ask what you can do for your country.
My fellow citizens of the world: ask not what America will do for you, but what together we can do for the freedom of man.”

Das Grab des Präsidenten befindet sich in einer Linie mit dem Arlington House, der über den Potomac River führenden Arlington Memorial Bridge und dem Lincoln Memorial.

Arlington National Cemetery, Arlington, Virginia, Webseite, tägl. 8-19 Uhr (Apr-Sep), 8-17 Uhr (Okt-Mrz), Entfernungen nicht unterschätzen, Bustouren möglich

Seabees Memorial

Dem Construction Battalion (CB genannt „Seabees”), das im Zweiten Weltkrieg eine wesentliche Rolle beim Bau der Militärsflughäfen gespielt hatte, ist ein Denkmal gewidmet.

Virginia, Arlington National Cemetery, Seabees Memorial
Virginia, Arlington, September 2016
Arlington National Cemetery, Seabees Memorial
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Gestaltet wurde das Denkmal von dem Bildhauer Felix de Weldon, der selbst ein Seabee war. Es ist eine perfekte Symbolisierung der U. S. Navy SEABEES, die sowohl Erbauer als auch Kämpfer waren. Eine der Inschriften am Denkmal lautet: „With willing hearts and skillful hands, the difficult we do at once.The impossible takes a bit longer!”

Arlington Memorial Bridge Brücke

Der Arlington National Cemetery kann vom Lincoln Memorial bequem zu Fuß über die neoklassizistische Arlington Memorial Bridge erreicht werden. Sie wurde 1929 bis 1932 von Joseph Baermann Strauss (1870-1938), dem Erbauer der Golden Gate Bridge in San Francisco, erbaut. Durch die symbolische Verbindung des Lincoln Memorial mit dem Arlington House wird die „Reconstruction” der Nord- und Südstaaten dargestellt.

Virginia, Arlington Memorial Bridge, The Arts of Peace
Virginia, Arlington, September 2016
Arlington Memorial Bridge, Blick auf das Lincoln Memorial
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Die Skulpturen „The Arts of Peace” von James Earle Fraser am Ende des Parkway bestehen aus geflügelten Pferden. Am nordöstlichen Ende der Brücke stehen die Skulpturen Sacrifice und Valor, die im Jahr 1951 von Leo Friedlander geschaffen wurden.

Virginia, Arlington Memorial Bridge, The Arts of Peace
Virginia, Arlington, September 2016
Arlington Memorial Bridge, „The Arts of Peace” von James Earle Fraser
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Die Frau der Skulptur „Sacrifice” symbolisiert die zum berittenen Mars aufblickende Erde, während bei der Skulptur „Valor” der männliche Reiter von einer Frau begleitet wird, die mit einem Schild vorwärts schreitet. An den Brückenpfeilern befinden sich runde Scheiben mit Adlern und Fasces des Bildhauers Carl Paul Jennewein.

Virginia, Arlington Memorial Bridge, The Arts of Peace
Virginia, Arlington, September 2016
Arlington Memorial Bridge, Skulptur „Sacrifice” von Leo Friedlander
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Am 4. April 1980 wurde die Arlington Memorial Bridge in das National Register of Historic Places aufgenommen und wird als Teil des George Washington Memorial Parkway durch den National Park Service verwaltet.

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