Buchtipp : Sam BOURNE, Der Präsident. (Rezension)

Sam BOURNE, Der Präsident.

USA/Washington, DC/Thriller/

 Sam BOURNE: Der Präsident.
Sam BOURNE: Der Präsident. Thriller.
Maggie Costello 3
(To kill the president., 2017)
476 S., ISBN: 978-3-404-17658-8
Bergisch-Gladbach: Bastei-Lübbe TB, 2017
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Darf man den Präsidenten töten - oder muß man es?
Der namenlose amerikanische Präsident - Vorlage ist unverkennbar der mit der orangenen Haartolle - befiehlt in einem Wutanfall einen Atomschlag auf Nordkorea. Der dortige Diktator habe ihn beleidigt, das Land müsse ausgelöscht werden.Mit Mühe und einer Finte können der Stabschef und der Verteidigungsminister dies verhindern und ein paar Tage Zeit gewinnen.
Daher überlegen sie, ob der Präsident auf legale Weise abgesetzt werden könnte, etwa wegen Amtsunfähigkeit. Der Leibarzt des Präsidenten, der nicht abgeneigt schien, wird jedoch am Tag nach ihrem Gespräch ermordet. Und so entschließen sie sich, ein Attentat auf den Präsidenten auf den Weg zu bringen.
Maggie, die unter dem vorherigen Präsidenten in einer Stabsstelle gearbeitet hat und nun auf dem Abstellgleis gelandet ist, ekennt die Zusammenhänge, zieht aber den falschen Schluß und warnt den Präsidentenberater, der die Züge von Stephen Bannon trägt. Und dieser hat eigene Pläne.
Sam BOURNE (Pseudonym des britischen Journalisten Jonathan Freedland, der lange Zeit Berichterstatter des Guardian im Weißen Haus war), lehnt seinen Thriller eng an den Beginn der Amtszeit des ungenannten Präsidenten an. Die Erwachsenen - der Stabschef, der Verteidigungsminister und andere - versuchten, die Regierungshandlungen im normalen Fahrwasser zu halten und den Präsidenten zu neutralisieren. Aber bekanntermaßen scheiterten sie und wurden durch immer willfährigere ersetzt - bis auch diese wieder abgelöst wurden.
Bourne wählt einen anderen, ultimativeren Ansatz: ein Attentat. Er verhandelt die Frage des Tyrannenmordes. Ob es unter bestimmten Voraussetzungen zulässig sein kann, das Staatsoberhaupt zu beseitigen. Eine Frage, die auch unter den Hitler-Attentätern diskutiert wurde.
Fazit: Bourne zeigt auf, wie verletzlich eine Demokratie, ein politisches System wird, wenn sich die Herrschenden nicht mehr an die (oft ungeschriebenen) Regeln halten. Denn das haben die Verfassungsväter nicht vorhergesehen. Und vielleicht hat der amerikanische Präsident zu viel Macht. Eine nachhaltige Warnung, denn es droht die Wiederholung!

Es geht um Macht, Maggie. Persönliche Macht. Sie werden vermutlich nie aufhören zu betonen, wie >wichtig die UN< sind, die WTO, die NATO und der ganze Scheiß, all die internationalen Organisationen und >multilateralen Allianzen<. Dabei verstehen Millionen von Menschen eigentlich nur eins: das Individuum. Das mächtige Individuum. Einen König, einen Imperator - das begreifen die Leute. So jemanden wollen sie. Eine Welt, in der ein Herrscher alles erreicht, indem er die anderen zu Tode ängstigt. Und jetzt haben wir endlich so einen, einen echten Herrscher im Weißen Haus.

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