
(The quiet American., 1955)
234 S, ISBN: 978-3-423-13129-2
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 2010
Bewertung

Rezension
An die Stelle des guten Kolonialisten
bei Jean Hougron tritt bei Greene der junge, ernsthafte, stille Amerikaner Pyle. Er glaubt an die Befreiung Vietnams durch die Dritte Kraft, und an die Demokratie, die dann für alle kommen wird. Und die USA werden diese Dritte Kraft ein wenig unterstützen.
Thomas Fowler, Berichterstatter und Engländer, glaubt eigentlich nur an seine Geliebte, Phuong, und will sich nicht auf eine Seite schlagen und engagieren.
Mit den Menschen, wie sie nun mal waren, mochten sie kämpfen, mochten sie lieben, mochten sie morden: Ich wollte nichts damit zu tun haben.
Aber Phuong wird ihn Pyles wegen verlassen, der ihr die Ehe anbietet. Was Fowler nicht kann, denn er ist mit einer Katholikin (Greenes ewiges Thema, der Katholizismus) verheiratet, die natürlich die Scheidung verweigert. Am Ende ist Pyle tot - vielleicht, weil er zu viel mit Plastik gespielt hatte? Und was hatte Fowler damit zu tun?
Fazit: eine Liebes- und Dreiecksgeschichte vor dem Hintergrund des 1. Indochinakrieges - mit der scharfsichtigen Analyse, daß dieser Krieg vergeblich ist und keinem nützen wird.
"Sie, Pyle, und ihre Gesinnungsgenossen versuchen einen Krieg zu führen mit Hilfe von Menschen, die daran einfach nicht interessiert sind.'
'Sie wollen keinen Kommunismus.'
'Sie wollen genug Reis. Sie wollen nicht erschossen werden. Sie wollen, daß ein Tag ungefähr dem anderen gleicht. Sie wollen nicht, daß wir Weißen hier sind und ihnen sagen, was sie wollen.'