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Korsika: Chronik

8000 BC - 1799

um 8000 v. Chr. Erste präneolithische Siedlungen
2500-2000 v. Chr. Im Übergang zwischen Steinzeit und Bronzezeit blüht die Megalithkultur.
6.-3. Jh. v. Chr. In Alalia, dem späteren Aleria, errichten die Phokäer eine Handelskolonie, ihnen folgen Etrusker, Karthager und Römer, die ab 259 v. Chr. nach und nach Stützpunkte rund um die Küste errichten.
5.-11. Jh. Wegen ständiger Überfälle durch Vandalen, Sarazenen und maurische Sklavenhändler zieht sich die Bevölkerung in die Berge zurück.
774Die Insel fällt unter die Herrschaft des Heiligen Stuhls.
1077-1284 Epoche des „pisanischen Friedens”, nachdem die Insel als päpstliches Lehen an die Republik Pisa übergeben wurde.
1284-1768 1284 beginnt die offizielle Herrschaft Genuas, die sich trotz zahlreicher Aufstände mit wenigen kurzen Unterbrechungen bis 1768 hält. Zitadellen und die Wachtürme um die Insel werden errichtet, die Bevölkerung verarmt durch hohe Steuern.
1557Von Sampiero Corso, dem gefeierten Freiheitskämpfer aus Bastelica, unterstützt, gewinnt Frankreich für zwei Jahre die Herrschaft über Korsika.
1729-1769Die Korsen kämpfen um ihre Unabhängigkeit.
1732
Theodor von Neuhoff
Theodor von Neuhoff (1694-1756)
König Theodor I. (1732)
Mezzotinto von Schad (um 1740)
März: Der deutsche Baron Theodor von Neuhoff landet mit Waffen und Vorräten in Korsika.
April: Gegen die Zusicherung weiterer Hilfe wird er als Theodor I. zum König von Korsika gewählt. Er erzielt einige Erfolge im Kampf gegen Genua, kann die Genueser aber nicht besiegen.
November: Er verlässt er die Insel, um weitere Unterstützung bei den europäischen Mächten zu finden, scheitert jedoch. Zwei Mal noch kehrt er kurz nach Korsika zurück, kann sich aber nicht halten.

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1755
Pasquale Paoli
Pasquale Paoli (1725-1807)
Standbild in Corte
Pasquale Paoli, der größte Volksheld der Korsen, wird zum General der Nation gewählt. Unter seiner Regierung erlebt Korsika die einzige Periode der Unabhängigkeit seiner Geschichte. Paoli macht Corte zur Hauptstadt, gründet dort die einzige Universität der Insel und erläßt eine fortschrittliche republikanische Verfassung.
Die Genueser ziehen sich in die befestigten Küstenstädte zurück.
1756König Theodor I. stirbt verarmt in London.
1768/69 Genua verkauft seine Rechte an Korsika an Frankreich. Am 8. Mai 1769 werden die Korsen von der überlegenen französischen Streitmacht bei Ponte Novo besiegt. Frankreich übernimmt die Herrschaft, Paoli flieht nach London ins Exil.
1769
Napoléon Bonaparte
Napoleon Bonaparte (1769-1821),
Kaiser Napoleon I. von Frankreich (1804-1815)
Bild: WIKIPEDIA
15. August: Napoleone Buonaparte (Napoleon Bonaparte), der große Sohn Korsikas, wird in Ajaccio geboren. Als Napoleon I. war er von 1804-1815 Kaiser der Franzosen.

Porträt Napoleon Bonaparte

1794-1796Unter britischem Schutz wird Korsika ein Königreich, Sir Gilbert Elliot wird Vizekönig der Insel. Die Engländer ziehen sich aber zwei Jahre später auf Druck Frankreichs wieder zurück. Die Insel wird in die Départements Golo und Liamone aufgeteilt.

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1800 - 1999

1811Napoleon vereinigt die beiden Départements, seine Geburtsstadt Ajaccio wird Hauptstadt Korsikas.
1854Die Briten Jacob und John Watkins Brett installieren eine Telegrafenverbindung zwischen dem französischen Festland und den Inseln Korsika und Sardinien.
1888 Eröffnung der Eisenbahnstrecke von Bastia nach Corte, sechs Jahre später wird auch Calvi an das Eisenbahnnetz angeschlossen.

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1914-18
Kriegerdenkmal
„Aux enfants de la commune
mort pour la France 1914 - 1918”
Kriegerdenkmal in Piana, 2004
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Im Ersten Weltkrieg fallen etwa 15.000 korsische Soldaten. Schon durch die Abwanderung des 19. Jh. dezimiert, schafft die Bevölkerung es nicht mehr, die kultivierten Flächen zu bebauen. Ganze Inselteile veröden.
1942/43 Deutsche und italienische Truppen besetzen die Insel, die 1943 als erstes französisches Departement befreit wird. Bei ihrem Abzug zerstören die Deutschen die Eisenbahnstrecke Bastia - Porto Vecchio an der Ostküste, die dann nicht mehr aufgebaut wird.
1975-1995Korsika wird in zwei Departements aufgeteilt: Haute-Corse (Präfektur Bastia) und Corse-du-Sud (Präfektur Ajaccio). Nach hartem Durchgreifen der Polizei gegen eine Protestaktion der Autonomisten beginnen die gewaltsamen Anschläge gegen die Privilegien der Algerienfranzosen und die Tätigkeit französischer Bodenspekulanten im Zuge der Touristisierung.
1976Gründung der korsischen Befreiungsfront, Fronte di a liberazione naziunale di a Corsica (FLNC).
1981Mehr als 200 Jahre nach ihrer Schließung wird die Universität in Corte wieder eröffnet.
1. Dezember: Eine jugoslawische MD-80 prallt beim Landeanflug auf Korsika gegen einen Berg - 180 Tote.
1982Die Korsen wählen als erste Region Frankreichs ein eigenes Regionalparlament.
1983Die FLNC wird verboten und operiert von nun an aus dem Untergrund.
1991Ein Statut über die kulturelle Identität der Korsen gesteht ihnen das Recht zu, an den Schulen Korsisch zu lehren.
1995-1998 Die Bevölkerung demonstriert mit großen, teils von Frauen der „Femmes contre la violence en Corse” organisierten Aufmärschen gegen Gewalt und Fememorde. Einen Höhepunkt erreichen die Demonstrationen 1998 nach der Ermordung des Präfekten Claude Erignac.

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ab 2000

2001-2003 Der von Paris initiierte Prozess zur schrittweisen Ausweitung der Kompetenzen des korsischen Regionalparlaments wird 2002 nach dem Sieg Chiracs gestoppt. Am 6. Juli 2003 wird ein von der rechtskonservativen Regierung ausgeschriebener Volksentscheid über die Zusammenlegung der zwei Departements zu einer Region, die mit wesentlich mehr Entscheidungshoheit ausgestattet wäre als bisher, von den Korsen mit 50,98% zu 49,02% abgelehnt.
Nach der Verhaftung des mutmaßlichen Erignac-Mörders Yvan Colonna und der Urteilsverkündung im Erignac-Prozess im Juli 2003 erreicht die Zahl der Sprengstoffanschläge auf Immobilien und öffentliche Gebäude einen neuen Höhepunkt. Auch bei Demonstrationen der Separatisten flammt Gewalt auf.
2004Bei den Regionalwahlen erreichen die Nationalisten unter dem Dach der Unione Naziunale 8 der 51 Sitze im Parlament in Ajaccio.
200830. Mai: Bei den schwersten Regenfällen seit fast 60 Jahren fallen in Ajaccio 133 Millimeter Niederschlag binnen 24 Stunden. Im Süden der Insel machen Schlammlawinen die Straßen unpassierbar.
2009Juli: Meterhohe Flammen verwüsteten im Süden der Insel 60 km² der einzigartigen Bergregion. Ursache war wahrscheinlich Brandstiftung. Die Küstenregionen waren nicht betroffen.
November: Mit François-Antoine Guazzelli wurde bereits der sechste Pate der korsischen Gang „Brise de Mer” innerhalb von zwei Jahren erschossen. Ermittler vermuten einen Machtkampf mit einem verfeindeten Clan.
Mit 28 Morden bei 260.000 Einwohnern liegt die Insel in der Mordstatistik noch vor Sizilien. Was die Toten und ihre Mörder verbindet, sind Immobilienprojekte, Geldwäsche beim Bau von Hotels, Restaurants, Ferienvillen. Korsikas Familienclans lagen über Jahrzehnte, Jahrhunderte immer in Dauerfehden. Die Vendetta war das Gesetz, aus ihr ist im Mafia-Zeitalter die Abrechnung geworden.

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2010März: Wegen eines Spätwintereinbruchs müssen zahlreiche Straßen gesperrt und Schneekettenpflicht angeordnet werden.
Bei den französischen Regionalwahlen gewinnt im zweiten Durchgang erstmals die Linke. Die linksradikale Liste um Paul Giaccobi erhielt mit 36,6 Prozent die meisten Stimmen. An die Spitze des Regionalrats wurde mit der relativen Mehrheit der Abgeordneten der 67-Jährige Kommunist Dominique Bucchini gewählt.
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26. Juni: Nach zweijähriger Renovierung wird das Palais Fesch als „Musée des beaux-arts” (Museum der bildenden Künste) wiedereröffnet. Nach dem Louvre in Paris verfügt das Museum in Ajaccio über Frankreichs größte Sammlung italienischer Malerei sowie über eine große Sammlung von Kunstgegenständen und Gemälden aus dem 20. Jahrhundert.
Oktober: Mitten auf einer belebten Straße in Ajaccio und vor den Augen zahlreicher Schulkinder erschießen unbekannte Täter einen Anhänger der nationalistischen Unabhängigkeitsbewegung „Frontu di Libeazione Naziunale Corsu” (FLNC). Im September wurde bei einer Schießerei inmitten eines belebten Dorfplatzes eine Person getötet und zwei weitere verletzt. Als Hintergrund des Schusswechsels vermuten die Behörden Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Fraktionen der zersplitterten Befreiungsbewegung. Mafiöse und nationalistische Beweggründe sind kaum noch auseinanderzuhalten.
2011Februar: Frankreich nimmt mit einem korsischen Opernlied am Eurovision Song Contest im Mai 2011 teil. Der in Rouen in der Haute-Normandie geborene Nachwuchskünstler Amaury Vassili singt seinen Beitrag „Sonniu” („Traum”) komplett auf Korsisch.
1993 belegte Patrick Fiori mit seinem auf Korsisch und Französisch gesungenem Lied „Mama Corsica” bei dieser Veranstaltung den vierten Platz.
März: Seit 6 Wochen wird der Fährverkehr der halbstaatlichen Linie SNCM zwischen Marseille und der Insel Korsika durch Seeleute und Hafenarbeiter behindert. Diese befürchten, die Reederei plane mittelfristig einen einschneidenden Kapazitäts- und Arbeitsplatz­abbau.
Mai: Beim Eurovision Song Contest belegte das Lied von Amaury Vassili mit 82 Punkten den 15. von 25 Rängen.
Juni: Der Korse Yvan Colonna (51) wurde von einem Pariser Sondergericht für terroristische Verbrechen des Mordes am Polizeipräfekten Claude Erignac für schuldig befunden und zu lebenslanger Haft verurteilt. Trotz zahlreicher Widersprüche kam das Gericht im bereits dritten Verfahren zu der Auffassung, daß Colonna 6. Februar 1998 in Ajaccio den französischen Polizeipräfekten Claude Erignac erschossen hat. Der Anwalt und Abgeordnete zum korsischen Regionalparlament, Jean-Guy Talamoni, bezeichnet das Verfahren als Politjustiz.
Juli: Ein Erdbeben der Stärke 5,2 hat am 8. Juli Korsika und die französische Mittelmeerküste erschüttert, aber keine Schäden angerichtet.
Urlauber, die die Chemins de fer de la Corse (CFC) benützen wollen, sollten sich auf lange Wartezeiten und Zugausfälle einstellen. Lediglich Zugverbindungen, die auf den Fahrplanaushängen mit „service minimum obligatoire” gekennzeichnet sind, werden garantiert durchgeführt. Der Streik der korsischen Eisenbahner richtet sich gegen die befürchtete Privatisierung der Inselzüge, die seit 1983 von der französischen Staatsbahnen SNCF betrieben werden. Deren Konzession läuft Ende August 2011 aus. Die Versammlung der korsischen Gebietskörperschaft, die Assemblée de Corse, entscheidet am 28. und 29. Juli über die Zukunft der korsischen Eisenbahn.
August: Die Konzession der SNCF über den Betrieb der CFC wurde bis zum Ende des Jahres verlängert und die geplanten Streiks bis auf weiteres ausgesetzt.
November: Aufgrund schwerer Unwetter waren 10.000 Haushalte Anfang des Monats zwei Tage ohne Strom.

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2012Februar: Aufgrund starker Schneefälle mit bis zu 40 cm Schnee waren 14.000 Haushalte ohne Strom. Es kam zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen, Schulbusse fielen aus.
März: vom 30. März bis 28. September verkehrt zwischen Wien und Livorno jeden Freitag ein Autoreisezug (ab Wien 20:09, an Livorno 08:50; ab Livorno 19:20, an Wien 08:52). Damit kann man zB. bequem die Mittagsfähre nach Bastia (Corsica ferries, 14:15-18:15) erreichen.
Juli: Der französische Kassationsgerichtshof hat die Verurteilung des korsischen "Präfektenmörders" Yvan Colonna zu lebenslanger Haft bestätigt. Das Gericht wies die Beschwerde Colonna's gegen das Urteil zurück. Der korsische Schäfer beteuert seit Jahren seine Unschuld und will nun möglicherweise den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anrufen. Colonna war zuletzt im Juni 2011 wegen der Ermordung des korsischen Präfekten Claude Erignac im Jahr 1998 schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
September: Bei einer Serie von Sprengstoffanschlägen in den Städten Ajaccio, Bastia, Alistro und Saint-Florent sind sieben Supermärkte beschädigt worden. Betroffen waren fünf Geschäfte der Handelskette Leclerc sowie Filialen von Casino und Decathlon. Die Schäden waren nur gering. Korsika hat die höchste Zahl von Supermärkten pro Einwohner in Frankreich.

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