Buchtipp : Lee CHILD, Sein wahres Gesicht. (Rezension)

Lee CHILD, Sein wahres Gesicht.

Jack Reacher/Vietnam/Vietnam-Krieg/Thriller/

 Lee CHILD: Sein wahres Gesicht.
Lee CHILD: Sein wahres Gesicht. Ein Jack-Reacher-Roman.
Reacher 3  Neu 
(Tripwire., 1999)
501 S, ISBN: 3-442-35692-X
München: Blanvalet, 2002
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Da seine Abfertigung zu Ende geht, gräbt der ehemalige Militärpolizist Jack Reacher in Key West Swimmingpools. Er trifft auf den Privatdetektiv Costello, der ihn im Auftrag einer Mrs. Jacob sucht. Da Reacher die Frau nicht kennt, gibt er sich nicht zu erkennen - und wenig später ist Costello tot. Als dann auch noch zwei Killertypen nach ihm suchen, die wahrscheinlich Costello ermordet haben, wird die Sache doch interessant für ihn. Er fliegt nach New York und entdeckt, daß Mrs. Jacob die Tochter seines väterlichen Freundes und Mentors, General Leon Grabner, ist.
Leon Grabner ist verstorben, und Reacher kommt gerade zu dessen Trauerfeier. Auch Tochter Jodie, inzwischen Anwältin und Reachers heimliche ewige Jugendliebe, weiß nicht, warum ihr Vater Reacher unbedingt sprechen wollte. Als sie das Haus des Generals nach der Trauerfeier verlassen, werden sie von den Killern angegriffen, denn deren Auftraggeber Hook Hobie hat ebenfalls Interesse an Mrs. Jacob.
Reacher übernimmt den Schutz von Jodie, und schließlich finden sie heraus, warum der General Reacher suchte: Ein altes Ehepaar hatte ihn gebeten, ihren in Vietnam vermißten Sohn zu finden, und Grabner wollte, da er seinen Tod nahen fühlte, diesen Auftrag an Reacher weitergeben.
Victor Hobie war Hubschrauberpilot, und sein letzter Einsatz in Vietnam war als streng geheim klassifiziert, so daß Reacher die Geschichte nur mühsam auf Umwegen aufklären kann. Das Ergebnis ist dann doch sehr überraschend.
Child geht es in diesem Buch um den Krieg in Vietnam und wie sehr er Menschen verändern konnte und verändert hat. Was wurde aus dem biederen und pflichtbewußten Soldaten Victor Hobie? Konnte es sein, daß er noch am Leben war und sich nicht bei seinen Eltern meldete? Und wer ist der brutale Hook Hobie, der seinen rechten Arm verloren und durch eine Prothese mit einem Haken, wie ein Seeräuber, ersetzt hat? Er verbreitet eine Athmosphäre extremer Gewalttätigkeit, die über dem ganzen Roman schwebt und mich manchmal zögern ließ, ihn weiter zu lesen - obwohl keine besondere Gewalt dargestellt wird, und weil man sie doch in Gedanken fürchtet. Und es geht um das unausrottbare Gerücht, daß es in Vietnam noch immer amerikanische Gefangene gäbe.
Fazit: Spannender als der Vorgänger "Ausgeliefert", wie immer etwas nachlässig recherchiert und redigiert, beklemmend - ein guter Jack Reacher eben. Schwerpunkt ist der Vietnam-Krieg und seine psychischen Auswirkungen. Die Liebesgeschichte fehlt nicht, und - er hat das Haus von Leon Grabner geerbt. Wird er jetzt seßhaft?

Der Mann mit dem Haken reagierte blitzschnell. Viel schneller, als man ihm zugetraut hätte. Sein linker Arm stieß nach unten und griff nach der Schrotflinte. Gleichzeitig schlang er seinen rechten Arm um Jodies Taille. Der polierte Stahlhaken glänzte vor ihrem anthrazitgrauen Kostüm. Er riss sie an sich, noch bevor der andere zusammengebrochen war, umklammerte sie, hob sie hoch, so dass sie den Boden unter den Füßen verlor, und schleppte sie rückwärts gehend mit sich.

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