Buchtipp : Richard J. OVERY, Weltenbrand. (Rezension)

Richard J. OVERY, Weltenbrand.

Pazifik-Krieg/Weltkrieg 2/Geschichte/

 Richard J. OVERY: Weltenbrand.
Richard J. OVERY: Weltenbrand. der große imperiale Krieg, 1931-1945.   Neu 
(Blood and ruins., 2021)
1516 S., ISBN: 978-3-7371-0145-5
Reinbeck: Rowohlt, 2023
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Richard Overy erweitert die oft eurozentristische Sichtweise auf den Zweiten Weltkrieg gleich dreifach:
- räumlich-global einschließlich des pazifischen Schauplatzes,
- zeitlich und in Bezug auf die Art sowie Definition der Einzelkonflikte.
Der Zweite Weltkrieg besiegelte den Untergang der großen europäischen Kolonialmächte und begann 1931 mit deren Herausforderung durch die Japaner als Folge und Höhepunkt des Spätimperialismus. Dem Pazifikkrieg, der Auseinandersetzung zwischen dem nach einem Imperium strebenden Japan und den ihr imperiales Interesse verteidigenden USA, wird mehr Aufmerksamkeit und Bedeutung zugemessen als in den meisten europäischen Kriegsdarstellungen.
Der Zweite Weltkrieg zeigt sich als ein alles vorangegangene übertreffenden imperialistischer Krieg - in dem sämtliche Kriegsparteien, Alliierte ebenso wie Achsenmächte, danach strebten, Imperien zu befestigen, zu verteidigen, zu erweitern oder auch erst zu schaffen. Und er begann bereits 1931 mit dem Einfall des Japanischen Kaiserreichs in die Mandschurei, der die Richtung vorgab für das exzessive Expansionsstreben Italiens und Nazideutschlands.
Fazit: Richard OVERY zeichnet ein umfassendes, neues Bild des Zweiten Weltkriegs – als das letzte Aufbäumen des Imperialismus. Zeitweise überfordert die Menge des Materials und der Detailreichtum.

Vor allem aber sieht die konventionelle Darstellung des Krieges in Hitler, Mussolini und den japanischen Militärs eher die Ursachen der großen Krise statt deren Resultat, die sie in Wirklichkeit waren.

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