Buchtipp : Werner JOBST, Das Heidentor von Carnuntum. (Rezension)

Werner JOBST, Das Heidentor von Carnuntum.

Römisches Imperium/Donaulimes/Carnuntum/Architektur/

 Werner JOBST: Das Heidentor von Carnuntum.
Werner JOBST: Das Heidentor von Carnuntum. Ein spätantikes Triumphalmonument am Donaulimes.
264 S., ISBN: 3-7001-2973-4
Wien: Verl. der Österr. Akad. der Wiss., 2001
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Das Heidentor bei Petronell-Carnuntum ist eines der bekanntesten und meistbeachteten Bauwerke, die in Österreich aus der Zeit des Römischen Imperiums erhalten geblieben sind. Der Donaulimes war die Nordgrenze des Imperiums, Carnuntum die bedeutendste Militärsiedlung im Raum zwischen Vindobona (Wien) und der ungarischen (Hainburger) Pforte. Dieser Raum ist auch die Südgrenze des Marchfelds.
Zahlreiche wissenschaftliche, enzyklopädische und literarische Schriften unterstreichen die Bedeutung des Denkmals, ohne seine Rätselhaftigkeit auflösen zu können. Denn seine Ausgestaltung und sein Zweck sind noch immer nicht endgültig geklärt.
Der umfangrreiche und gewichtige großformatige Bildband präsentiert die Forschungsarbeiten über das Heidentor vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, jeweils mit wenigstens einer Abbildung des Bauwerks aus dem jeweiligen Untersuchungszeitraum. Aufbauend auf den nicht wissenschaftlich begleiteten Restaurierungen von 1907 und 1957 werden vor allem die archäologischen und bauforscherischen Untersuchungen bei der Restuarierung 1998-2001 thematisiert.
Fazit: Der von Werner JOBST vorgelegte Foschungsbericht richtet sich vor allem an besonders interessierte Personen und an die archäologische Fachwelt, für die er den Stand der Forschung zusammenfasst. Aber auch für den durchschnittlich Interessierten lohnt es, durch das Buch zu blättern. Nicht zuletzt wegen der zahlreichen historischen Abbildungen des Heidentors in den verschiedenen Jahrhunderten. Für weitergehende Forschungen enthält der Band eine erstmals präsentierte vollständige Bibliographie zum Thema Heidentor.

So soll hier der Versuch einer kritischen Beschreibung, Analyse und einer Erklärung aller diese Ruine betreffenden Berichte, Bildquellen, Grabungs- und Rekonstruktionsergebnisse unternommen werden, um den historischen Rahmen und den zeitlichen Horizont dieses einzig noch herausragenden Denkmals der alten Römerstadt Carnuntum abzustecken. Bei dieser Zielsetzung geht es zuerst um die Vorlage und Auswertung sämtlicher zum Heidentor greifbarer Quellen, d. s. Beschreibungen, alte Ansichten, Sagen, Rekonstruktionsund Deutungsversuche. Weiters ist im Rahmen einer modernen zeitgemäßen Konservierung eine gründliche Aufarbeitung der Architektur durch den Bauforscher Klaus Müller (München) in Angriff genommen worden. Gleichzeitig wurde der Bauplatz bis ins kleinste Detail ausgrabungswissenschaftlich untersucht und ausgewertet. Denn gerade von den Ausgrabungen waren noch wesentliche Befunde zu erwarten, die Aufschlüsse über den einstigen Bauzustand, über Bautypus, Funktion und Chronologie versprachen. Die neuesten Ergebnisse dieser Untersuchungen werden hier ebenfalls vorgestellt.

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