Buchtipp : Rachel FRANKLIN, Der Antarktisvertrag. (Rezension)

Rachel FRANKLIN, Der Antarktisvertrag.

Antarktis/Thriller/

 Rachel FRANKLIN: Der Antarktisvertrag.
Rachel FRANKLIN: Der Antarktisvertrag. Thriller.
268 Seiten, ISBN: 978-3-7109-0100-3
München: Benevento, 2020
Bewertung
Bewertung: 2 Sterne

Rezension

Am Ende sind eh alle lieb. Sie sind ja Norweger.
Mia, Doktorandin der Meeresbiologie, erhält die Chance, mit ihrem Betreuer Hendrik an einer Forschungsexpedition in die Antarktis teilzunehmen. Der Antarktisvertrag soll abgeändert werden, um Ölbohrungen zu ermöglichen. Die norwegische Firma Euroil hat ein Mittel entwickelt, mit dem ausgetretenes Öl neutralisiert werden kann. Nun sollen die ökologischen Auswirkungen überprüft werden.
Mia und Hendrik sind sehr skeptisch, was den Einsatz des Mittels Oilex für den Krill bedeutet. Der Krill ist die grundlegende Nahrungsquelle für Robben, Wale, Meeresvögel und Pinguine. Eine Verringerung der Krillpopulation würde zu einer Ausbreitung der Salpen führen, die allerdings weniger nahrhaft sind und nicht von allen Arten gefressen werden. Damit käme es wohl langfristig zu einer Reduktion der Antarktis-Lebewesen. Würde Oilex den Krill gefährden, könnte diese Entwicklung eintreten.
28 Wissenschaftler sind an Bord des Forschungsschiffes, wobei allerdings deren Aufgaben nicht thematisiert werden. Außerdem gibt es vier Vertreter von Euroil und mehrere Beobachter seitens der Regierung. Anne ist eine von ihnen.
Abver noch bevor die Untersuchungen beginnen, verschwindet Hendrik plötzlich. Möglicherweise bei einem Unfall über Bord gegangen. Mias Forschungsergebnisse werden verfälscht, und sie selbst fühlt sich zunehmend bedroht und sucht Unterstützung bei Anne ...
Fazit: Rachel FRANKLIN ist eine deutsche Meeresbiologin. In ihrem Debutroman engagiert sie sich sehr für das Ökosystem des Meeres. Fast ein Drittel das Buches ist der Einrichtung des Forschungsumgebung und dem Leben auf dem Schiff gewidmet. Der Spannung allerdings eher nicht. Alles läuft mehr beschaulich dahin. Selbst als Mia bedroht wird, kommt keine Spannung auf. Die Autorin wäre wohl besser bei ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit geblieben. Das Schreiben von Thrillern schmeckt sehr nach einem Kurs in Creative Writing und liegt ihr nicht. Geeignet für Umwelt-interessierte Leser (und wohl mehr Leserinnen), aber eigentlich eine Mogelpackung.

Es lag an ihnen, den achtundzwanzig Wissenschaftlern, zu belegen, ob Oilex umweltverträglich war oder nicht. [Mia] hoffte inständig, dass sie einen schädlichen Einfluss würde nachweisen können. Früher oder später würde ein Unglück in der Antarktis passieren, wenn erst lange Pipelines durch den südlichen Ozean gelegt waren. Nicht einmal die Auswirkung eines einzelnen Ereignisses auf das Ökosystem konnte irgendwer abschätzen. Aber es gab genug Beispiele, bei denen die Natur sich auch Jahrzehnte nach einer Ölkatastrophe noch nicht vollkommen erholt hatte. Sie hasste es, dass die Menschheit sich wieder einmal weigerte, ihren eigenen Lebensstandard zurückzustellen, und stattdessen das letzte vollkommen unberührte Ökosystem zu kontrollieren versuchte. Und zu welchem Zweck? Auch die Ressourcen in der Antarktis waren endlich. Und mit ihrer Ausbeutung würden sie nur den Zeitpunkt verschieben, bis sie sich über erneuerbare Energien und einen nachhaltigen Lebensstil Gedanken machen mussten. Warum also nicht gleich damit anfangen, ehe etliche weitere Spezies ausgerottet wurden - und das, bevor sie überhaupt entdeckt wurden?

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