Buchtipp : Ann BAIANO, Sizilianische Rache. (Rezension)

Ann BAIANO, Sizilianische Rache.

Sizilien/Krimi/

 Ann BAIANO: Sizilianische Rache.
Ann BAIANO: Sizilianische Rache. Luca Santangelo ermittelt.
Luca Santangelo 2
285 Seiten, ISBN: 978-3-442-20513-4
München: Goldmann, 2016
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Alles für die Kunst.
Auf der Insel Mozia vor Marsala gibt es ein kleines Museum zur phönizischen Besiedlung Siziliens. Bedeutendstes Ausstellungsstück ist die Statue des Jüngling von Mozia. Kurz bevor sie zu einer Ausstellung in Rom gebracht werden soll, wird sie gestohlen. In der Nacht des Diebstahls befanden sich aber weitere Personen auf der Insel: eine alte Frau, Giacomo Leoni und Diego, der Sohn des Journalisten Luca Santangelo. Giacomo ist der Sohn eines emeritierten Professors der Archäologie, der die Statue auf der Insel ausgegraben hat. Aber Giacomo ist tot, vermutlich erschlagen, als Diego ihn findet. Und schnell ist Diego der Hauptverdächtige. Damit wollen einflußreiche Kräfte vom Diebstahl ablenken.
Luca und seine Freundin Ada versuchen, Diego zu helfen. Sie stoßen auf eine Mauer des Schweigens, und das Netz um Diego zieht sich immer mehr zusammen. Bis Delia Leoni, die Frau des Archäologieprofessors, das Tagebuch von Giacomo findet...
Fazit: Gelungen sind die Szenen der Parallelhandlung, die in Rückblenden die Geschichte des Thunfischfangs auf der Insel Favignana vor Marsala erzählt. Die aus England stammende Kaufmannsfamilie Philipson hatte durch Einheirat in eine bedeutende, aber verarmte Adelsfamilie Siziliens, der auch die Salinen von Trapani gehörten, die Thunfischfabrik erworben. Delia Leoni ist die Enkelin der letztn Baronin. Von diesen Szenen abgesehen - vielleicht sollte Ann Baiano Romane zur Geschichte Siziliens schreiben - bleibt der Roman im erwartbaren Rahmen mit durchschnittlicher Spannung.

Bestechungsgelder waren geflossen, Bauprojekte zur Vergrößerung des Fährhafens waren geplant, die Ausschreibung lief gerade, die wie immer nur eine Pro-forma-Aktion war, aber immer, wenn er dazu Nachrichten nach Rom geschickt hatte, waren die mit fadenscheinigen Begründungen aussortiert worden. Die sizilianischen Politiker hatten gute Verbindungen in die Hauptstadt, alle waren Brüder im Geiste einer krebsartig wuchernden Korruption. Der nun sein Sohn ganz offensichtlich zum Opfer fiel, denn das ging doch alles nicht mit rechten Dingen zu. Wütend trat Luca seine Zigarette aus und ging zurück an seinen Schreibtisch, wo das Telefon schrill klingelte.

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