Buchtipp : Ann BAIANO, Sizilianisches Blut. (Rezension)

Ann BAIANO, Sizilianisches Blut.

Sizilien/Krimi/

 Ann BAIANO: Sizilianisches Blut.
Ann BAIANO: Sizilianisches Blut. Luca Santangelo ermittelt.
Luca Santangelo 1
315 S., ISBN: 978-3-442-20449-6
München: Goldmann, 2015
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Sizilien in Klischees.
Laura, die Exfreundin des Journalisten Luca Santangelo, wird ermordet. Sie war die Geliebte des Anwalts Manfredi Guarnieri, Baron von Montevago, natürlich mit besten Beziehungen zu den Reichen und Mächtigen. Der Täter ist schnell gefunden: ein drogensüchtiger Tunesier, der irgendwie in Laura verliebt war, sich aber an nichts erinnern kann.
Luca hat natürlich Guarnieri in Verdacht, an den er Laura verloren hat, kann aber nichts beweisen. Seine Privatermittlungen führen nur dazu, daß er seine Stelle bei der Zeitung verliert. Dann findet er heraus, daß Guarnieri große Mengen an Olivenöl von seinen Ländereien nach Russland exportieren möchte - eigentlich viel mehr, als er erzeugen kann. Luca vermutet, daß das Olivenöl mit billigeren Ölen gestreckt wird, kann aber wieder nichts beweisen.
In einer historischen Parallelhandlung wird die Geschichte der Familie des Barons von Montevago und der Ländereien beschrieben, in die auch Laura verwickelt war.
Fazit: Die vermutlich deutsche Autorin Ann Baiano (der Name ist ein Pseudonym) lässt keines der Klischees aus, die den Sizilianern gerne zugeschrieben werden. Der Plot ist insgesamt dünn und nicht sehr originell, Umfang wird mit der Beschreibung wenig interessanter Details generiert. Über viel Insiderwissen scheint die Autorin nicht zu verfügen. Der Kurs kreatives Schreiben lässt grüßen. Die Spannung ist endenwollend, und irgendwann liest man das Buch nur noch, um zu erfahren, wie es ausgeht. Ergibt von 2,5 aufgerundete drei Sterne mit Mühe.

Als der Monsignore die Kirche erreichte, ging er in die Sakristei und öffnete den großen braunen Umschlag, den Beatrice ihm vor ein paar Tagen anvertraut hatte - ihr Testament, hatte sie gesagt. Testament, was für ein Testament eigentlich, fragte er sich. Der Fürst hatte sie geheiratet, sie war eine gute Partie, weil sie aus einer angesehenen Familie kam, alter Adel, uralt sogar, aber sie war verarmt und deshalb eine alte Jungfer. Jeder in Palermo kannte die Geschichte ihres Vaters, der alles verspielt hatte. Was wollte sie da vererben? Die Fürsten von Valguarnera hatten ihre besten Zeiten hinter sich, hatten alles durchgebracht.

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