Buchtipp : David BALDACCI, Am Limit. (Rezension)

David BALDACCI, Am Limit.

USA/Florida/Thriller/

 David BALDACCI: Am Limit.
David BALDACCI: Am Limit. Thriller.
John Puller 2
(The Forgotten., 2012)
560 S., ISBN: 978-3-453-26926-2
München: Heyne, 2015
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Die Vergessenen dieser Welt.
John Puller, Spezialermittler beim CID, fährt nach Paradise in Florida. Seine Tante Betsy hat einen Brief geschrieben und von merkwürdigen Ereignissen berichtet. Doch als Puller in Paradise, einem Pensionisten- und Touristenort am Golf von Mexiko, ankommt, ist seine Tante tot. Ertrunken, wie die örtliche Polizei meint - ermordet, so glaubt Puller. Im Zuge seiner Ermittlungen stößt er zwar auf einen diebischen Anwalt und seine Komplizin, aber das hat seine Tante nicht gemeint.
Denn es gibt Peter Lambert, einen schwerreichen Menschenhändler. Menschen werden entführt, über verlassene Bohrinseln und einen einsamen Strand bei Paradise geschleust und als Sklaven - Prostituierte, Drogenkuriere, Feldarbeiter - in Amerika verkauft. Und Betsy hat vermutlich so eine Verladung am Strand beobachtet.
Und dann gibt es Mechor, einen auffälligen Hünen, der als Gärtner bei Lambert arbeitet. Er sucht seine entführte Schwester und weiß, daß Lambert damit zu tun hat. Dafür will er ihn vernichten.
David Baldacci nimmt sich hier eines sonst nur am Rande behandelten Themas an: Menschenhandel. Er bezeichnet es als ein viel lukrativeres Geschäft als Drogen und Waffen. Und es scheint in keinem Staat der Welt ernsthafte Bemühungen zu geben, diesen Handel einzudämmen. Gut verpackt in die abstoßende Figur des Peter Lambert bringt Baldacci hier kapitalismuskritische Aussagen an - eine eindeutigere Kritik wäre aber nicht unbedingt verkaufsfördernd.
Fazit: Obwohl Baldaccis Bücher meist einem Schema folgen, gelingen ihm hier doch einige Überraschungen und eine angemessene Zeichnung der Protagonisten und Protagonistinnen. Leider ist er in Kleinigkeiten etwas oberflächlich und inkonsistent, die nicht immer stringente Ablauflogik ist handlungsbedingt. Nachteil aller Serien: wenn der Folgeband bereits erschienen ist, weiß man, der Held wird überleben. Interessanter ist dann die Frage, wer mit ihm überleben wird.

Sklavenarbeit war in zivilisierten Ländern eines der am schnellsten wachsenden Marktsegmente der Verbrechenswelt. Nicht dass Lampert daran irgendetwas kriminell fand. Seiner Meinung nach tat er diesen armen Leuten einen Gefallen. Als Sklaven bekamen sie zu essen, eine Unterkunft und führten ein anständiges Leben, auch wenn sie nicht frei waren.
Er hatte diese Menschen oft aus Gegenden holen lassen, in denen es nie genug Nahrung gab und wo sie niemals ein Dach über dem Kopf hatten. Und von bezahlter Arbeit konnten sie nicht einmal träumen.
Lampert war der Meinung, dass Freiheit hoffnungslos überbewertet wurde.

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