Buchtipp : Klaus BÖLDL, Die fernen Inseln. (Rezension)

Klaus BÖLDL, Die fernen Inseln.

Island/Reisebericht/

 Klaus BÖLDL: Die fernen Inseln.
Klaus BÖLDL: Die fernen Inseln.
157 S., ISBN: 3-596-15792-7
Frankfurt: S. Fischer, 2003
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Island - Grönland -Faröer sind wahrhaftig ferne, entlegene Inseln.
Klaus Böldl studiert in der Nationalbibliothek in Reykjavík isländische Handschriften und Sagas. Und er nützt die Gelegenheit, nicht nur Island, sondern auch Grönland und die Faröer zu bereisen - von hier sind sie keine entfernten Inseln mehr.
Im Mittelpunkt seiner Reisebeschreibungen steht die Natur, die meist menschenleer ist. Landschaft und Orte sind verlassen, wirken nicht besiedelt. Klar kommt zum Ausdruck, daß der Mensch für diese Natur nicht geeignet ist und wie schwer er dort Fuß fassen kann.
Fazit: Klaus Böldl legt keinen gewöhnlichen Reisebericht vor, sondern einen Dialog mit der Natur, die so garndios ist, daß sie sprachlos macht. Und er versucht, diese Grandiosität spürbar zu machen. Ein schmaler, aber lesenswerter Band.

In einiger Entfernung, ein wenig unterhalb, grasten vier oder fünf Schafe, die in einem sehr langsamen Rhytmus spielerisch die Plätze zu tauschen schienen. Ich freute mich oft, wenn ich auf stundenlangen Wanderungen auf Island oder hier auf den Faröern auf diese wie Inbilder der Verharrung und der Unbeirrbarkeit in der Natur stehenden Kreaturen traf, die einen, ganz anders als die stets zornigen, stets erregten Seevögel, sozusagen bereitwillig dazu einluden, im Licht ihrer unendlich gleichförmigen Existenz auszuruhen.

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