
(zuerst 1989), 608 S, ISBN: 3-7701-1590-2
Köln: DuMont, 1990
Bewertung

Rezension
Das ist das Referenzwerk für alle Reise- und Städtführer Hamburgs. Leider längst vergriffen besteht auch keine Chance einer Neuauflage, schon gar nicht einer Aktualisierung. Denn die Ansprüche des modernen Publikums an Reiseführer haben sich gewandelt: Adressen für Restaurants und Lokale, für Shopping und angesagte Locations sind wichtig, die Sehenswürdigkeiten interessieren nicht mehr im Detail, man will eher einen Überblick.
Hipps Städteführer zu Hamburg erfüllt diese Erwartungen nicht. Zwar gibt es einen 23-seitigen Teil "Praktische Reiseinformationen", aber dieser ist nicht nur überholt, sondern zählt nur wenige Restaurants und Unterkünfte auf (da lässt sich nachsehen, welche heute noch existieren).
Dafür beschreibt Hipp die Hansestadt, nach Stadtteilen gegliedert, fast straßenweise. Dazu kommt ein geschichtlicher Überblick (13 S) und eine Einführung in die Architektur und Stadtbaugeschichte (89 S). Mehr an Information bieten nur noch Spezialwerke.
Fazit: der Stadteführer zu Hamburg für alle, die an Details interessiert sind. Gilt leider als unmodern.
Wer eine Kunst-Reiseführer für Hamburg schreibt, hat damit zu rechnen, daß die Hamburger seit eh und je behaupten, in ihrer Stadt gäbe es keine Kunst, keine Kulturdenkmäler. Und in der Tat: Hamburg hat durch seine Geschichte eine jahrhundertelange, konsequente Ausbildung als Kaufmanns- und Handelsstadt und als Seehafen erfahren. Dem entspricht sein Wesen als eine bürgerliche Stadt, jedenfalls als eine Stadt, der jeder Einfluß eines Herrscherhauses, einer Residenz, von Zentralverwaltungen und Behörden eines Flächenstaates - freilich auch deren Impulse - fehlen.