Buchtipp : Joanna HINES, Rosenblut. (Rezension)

Joanna HINES, Rosenblut.

Toskana/Florenz/Thriller/

 Joanna HINES: Rosenblut.
Joanna HINES: Rosenblut.
(Angels of the flood., 2004)
428 S., ISBN: 3-404-15497-4
Bergisch-Gladbach: Bastei-Lübbe TB, 2006
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Schlammengel.
Die Restauratorin Kate erhält zwei Gemälde von einem italienischen Händler, die absichtlich beschädigt wurden. Beiden wurde eine symbolhafte Figur hizugefügt. Beim zweiten Bild erkennt Kate, was das Symbol bedeuten soll - und damit wird ihr klar, wer der anonyme Besitzer ist. Und sie wird sich den schrecklichen Erinnerungen und Ereignissen ihrer Jugend stellen müssen.
Im Winter 1966 wird Florenz von einer unerwartet starken Überschwemmung teilweise zerstört. Museen und Kunstschätze werden beschädigt, manche vernichtet. In einer Solidaritätsaktion beschließen Jugendliche aus der halben Welt, nach Florenz zu gehen und bei den Aufräumungsarbeiten mitzuhelfen. Die Florentiner nennen sie die "Schlammengel". Bei einer Gruppe von Engländern befindet sich auch Kate. Und eines Abends rettet sie auf einer Brücke Francesca - eine Begegnung, die beider Leben nachhaltig verändern wird. Obwohl Francesca ihre Herkunft verschleiert und geheimnisvoll bleibt, werden die beiden Freundinnen. Francesca schließt sich der englischen Gruppe an. Und es stellt sich heraus, daß sie vor ihren Eltern und dem vorbestimmten Leben davongelaufen ist. Sie hat einen bösartigen Onkel, der durch krumme Geschäfte zu Reichtum gekommen ist. Und diesen Reichtum soll sie als Erbe für die Familie retten.
Schließlich lässt sie sich doch überreden, noch einmal zur Villa des Onkels zu fahren, der todkrank ist. Aber sie nimmt ihre englischen Freunde mit, und sie feiern ein Fest. Allerdings tauchen die Eltern Francescas und ihre jüngere Schwester Simone unerwartet auf. Francesca will Simone nach Florenz mitnehmen, aber die Eltern und der Onkel sind nicht einverstanden. Es kommt zu heftigen Auseinandersetzungen, in die auch Kate einbezogen wird. Und als Kate nach Florenz zurückfahren will, kommt es zu einem schrecklichen Unfal. Kate wird verletzt, aber Francesca wird getötet.
Einige Jahrzehnte später kehrt Kate mit dem restaurierten Bild zu der Villa zurück. Simone hat mit dem Erbe des Onkels eine Kunstakademie errichtet, deren zehnjähriges Bestehen gefeiert wird. Kate spürt eine diffuse Bedrohung, und die demente Mutter von Simone beschuldigt sie noch immer, Schuld am Tod Francescas zu haben. Und noch einmal kommt es zum Showdown...
Fazit: Nicht nur die Deutschen, sondern auch die Engländer haben eine Schwäche für Italien und die Toskana. Joanna Hines gelingt es in dem spannend zu lesenden Thriller gut, das flutgeschädigte Florenz darzustellen und die Begeisterung und Einsatzbereitschaft der Helfer darzustellen. Und sie hält den Spannungsbogen bis zur Rückkehr Kates. Durchaus gelungen!

Die Novemberflut hatte Florenz seines oberflächlichen Glanzes beraubt, aber das Gerüst der Stadt, ihre eigentliche Schönheit, war unberührt geblieben. Sie hatten sich der Illusion hingegeben, dass das Florenz, das die Schlammengel kannten, in gewisser Weise »echter« war als das restaurierte Florenz, das wieder für die Touristen offen sein würde, sobald die Aufräumarbeiten abgeschlossen waren. Ähnlich hatten sie geglaubt, dass ihr damaliges Leben, verlottert und leidenschaftlich und losgelöst von ihren Familien und ihrer Alltagswelt, in gewisser Weise »echter« war als das »normale« Leben, das sie hinter sich gelassen hatten.

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