Buchtipp : Lee CHILD, Ausgeliefert. (Rezension)

Lee CHILD, Ausgeliefert.

Jack Reacher/USA/Montana/Provinz/Milizen/Thriller/

 Lee CHILD: Ausgeliefert.
Lee CHILD: Ausgeliefert.
Reacher 2  Neu 
(Die trying., 1998)
512 S., ISBN: 978-3-453-81088-4
München: Heyne, 2007
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Childs zweiter Roman mit dem Ex-Militärpolizisten Jack Reacher ist ein wenig unrund und holprig. Sein Thema sind die in den USA existierenden Milizen, die den amerikanischen Staat ablehnen und in unzugänglichen Gebieten quasi unabhängige eigene Territorien errichten. Die Politiker in Washington scheinen dieses Problem ignorieren zu wollen, denn in der Bevölkerung gibt es scheints zahlreiche Sympathisanten, und die könnten als Wähler verloren gehen.
Hier geht es um eine Miliz in einem abgelegenen Gebiet Montanas, deren Führer zum amerikanischen Unabhängigkeitstag eine spektakuläre Aktion plant und die Unabhängigkeit für sein Gebiet erklären will. Er hat die fixe Idee, daß die USA in Wirklichkeit von einer UNO-Weltregierung unterdrückt werden und von fremden Soldaten besetzt sind. Und natürlich will er ein rein weißes Amerika.
Er läßt die FBI-Agentin Holly Johnson entführen, deren Vater Chef des Generalstabs und deren Patenonkel der Präsident ist. In diese Entführung wird auch Reacher verwicklet, weil er zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Er steht nämlich neben Holly und wird einfach mitgenommen. Und hier beginnt die Geschichte unrund und wenig glaubwürdig zu laufen. Die Entführer entledigen sich seiner nicht bei der nächstbesten Gelegenheit, sondern transportieren die beiden drei Tage lang in einem Lieferwagen durch halb Amerika von Chikago nach Montana.
Dort angekommen wird Reacher noch immer nicht einfach beseitigt. Sondern er versucht, Holly zu befreien und mit ihr zu flüchten, und zieht dabei eine Reihe von Aktionen ab, die knapp an der Grenze der Wahrscheinlichkeit schrammen.
Nein, dieser Roman überzeugt nicht so recht. Er wirkt wie ein Schnellschuss nach dem Erfolg des Erstlings. Zu wenig logisch und wahrscheinlich, die Figuren ungenau entwickelt, der Spannungsbogen fällt, vor allem auf der Fahrt nach Montana, ziemlich ab, und erreicht insgesamt keine Spitzenwerte.
Fazit: Ein eher schwaches Werk, aber zum Glück gibt es ja eine Reihe besserer Bücher mit Jack Reacher.

Die Ortschaft Yorke war einigermaßen tot. Sie sah so aus, als wäre sie schon vor einer ganzen Weile gestorben. Und sie sah auch so aus, als wäre sie nie etwas besonderes gewesen. Die Straße kam aus dem Norden herein und führte nach Süden: Zu beiden Seiten davon hatte es je zwei Seitenstraßen gegeben, mit je zwei Straßenblocks im Osten und im Westen. ... Nördlich davon gab es ein paar verrottete, mit Brettern vernagelte Geschäfte. Früher einmal hatte es dort, hohe, prunkvolle, aber unechte Fassaden gegeben, die den schlicht rechteckigen Gebäuden mehr Ansehen verleihen sollten.

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