Buchtipp : Peter C. HUBER, Blutroter Veltliner. (Rezension)

Peter C. HUBER, Blutroter Veltliner.

Marchfeld/Weinviertel/Regionalkrimi/

 Peter C. HUBER: Blutroter Veltliner.
Peter C. HUBER: Blutroter Veltliner. Ein Weinviertel-Krimi.   Neu 
287 Seiten, ISBN: 978-3-7099-7900-6
Innsbruck: Haymon, 2018
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Eine fast heile Welt - aber das Böse ist immer und überall.
An die nördliche Grenze des Marchfelds schließen die Weingärten des Weinviertels an. Auch wenn das Marchfeld eine Region des Weinviertels ist, ist es eher kein Weinanbaugebiet. Aber dort im Norden gibt es eine Weinstraße, Kellergassen und Presshäuser. Die March bildet die Grenze zur Slowakei. Aber die Brücken wurden im Krieg zerstört, so daß es nur eine Fähre gibt. Und die Grenze ist im Bewußtsein der Menschen stark verankert.
Bei einem der Altarme der March wird eine tote junge Frau gefunden. Sie ist dort ertrunken - ohne Fremdeinwirkung, wie die Obduktion ergibt. Aber wer ist sie? Und wer hat sie in einem Kleid an einen Baum gelehnt? Polizeipostenkommandant Erich Zillinger steht vor einem Rätsel.
Das Leben in dem (fiktiven) Dorf und seinen Kellergassen läuft friedlich und ruhig weiter. Man trifft einander, sitzt zusammen und verkostet den Wein. Nur der Gatte der Greißlerin muß gelegentlich in die Ausnüchterungszelle, wenn ihm im Suff wieder einmal die Hand ausgerutscht ist. Eine dörfliche Idylle, alle sind willkommen.
Doch diese Idylle wird durchbrochen durch einen Überfall auf den Leiter der örtlichen Bank, der dabei ums Leben kommt. Aber so richtig, hat man den Eindruck, scheucht es weder die Bewohner noch die Polizei auf. Der Übeltäter kann zwar identifiziert werden, aber wirklich Jagd auf ihn wird nicht gemacht. Und so kommt es, wie es wohl kommen muß.
Fazit: Irgendwie hat man den Eindruck, daß sich der Autor Peter C. HUBER nicht entscheiden konnte, ob er nun einen Regionalkrimi, einen Heimatroman oder einen Reiseführer verfassen wollte. Das ländliche Leben wird mit Hingabe beschrieben, ebenso der Weinbau und die Landschaft. Das Kriminelle hat nur eine Nebenrolle. Gemütlich.

Das war sein Reich, sein ureigener Zuständigkeitsbereich. Niemals sonst im Jahr war das Gefühl so präsent, Verantwortung für all das zu tragen. Hier ging es nicht um die Erfüllung eines polizeilichen Dienstauftrages, hier ging es um Verbundenheit und Verständnis. Mit den Menschen dieser Region verbanden ihn Liebe, Geduld und Nachsicht. Und wenn seine Geduld zu sehr strapaziert wurde, dann stand ihm die Rolle zu, als Primus inter Pares ein Machtwort zu sprechen, dem dann gefolgt wurde. Diese ruhige Zeit war auch seine persönliche Zeit des sich Erneuerns und Kraftschöpfens, seine Zeit der Selbstbestätigung und Reflexion.

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