Buchtipp : Christian von DITFURTH, Böse Schatten. (Rezension)

Christian von DITFURTH, Böse Schatten.

Hamburg/Krimi/

 Christian von DITFURTH: Böse Schatten.
Christian von DITFURTH: Böse Schatten. Stachelmanns neue Fälle 1.
415 Seiten, ISBN: 978-3-328-10177-2
München: Penguin Verlag, 2018
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Die DDR ist noch nicht vorbei.
Josef Maria Stachelmann hat es geschafft. Er hat Gott Bohming zu Fall gebracht und ist nun Professor und Leiter am Historischen Seminar in Hamburg. Aber er hat auch eine Privatschnüffler-Vergangenheit. Als die Leiche eines Mannes zufällig gefunden wird, der vor 25 Jahren offenbar zu Tode gefoltert worden war, wird er von Traut, dem Chef des LKA Hamburg, um Unterstützung gebeten. Denn im Mund des Toten steckte ein Stück Papier, das möglicherweise eine Spur ergeben könnte.
Rebekka Kranz, die leitende Ermittlerin, kann das Opfer identifizieren. Günter Andert stammte aus der DDR und war Eigentürmer einer Spedition. Ein sehr unbeliebter Chef, wie seine ehemaligen Mitarbeiter festhalten. Und er hatte eine Affäre mit der Nachbarin - und wahrscheinlich auch mit anderen Frauen. Aber alles keine Gründe, einen Mann zu Tode zu foltern. Und es waren mindestens zwei Täter.
Andert hatte viele Fahrten in die DDR, wobei er möglicherweise auch verbotene Güter transportierte. Und er war Mitglieder der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU), die im Wesentlichen aus ehemaligen Nazis bestand. Diese hatten mit Anschlägen ihren Kampf gegen den Kommunismus und die Sowjetunion in der DDR fortgesetzt. Finanziert wurde die Gruppe von der CIA. Möglicherweise ergab sich daraus das Mord- und Foltermotiv.
Aber am Ende verliert Ditfurth scheints das Interesse an dem Fall und an Stachelmann. Denn die Lösung wirkt sehr zufällig und irgendwie zurechtgeschneidert, der Weltsicht des Täters wird breiter Raum gegeben. Auch der Versuch, hier eventuell ein Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte aufzuarbeiten und die wohl eher unbekannte Organisation KgU zu präsentieren, verliert sich. Zu viele lose Fäden.
Fazit: Es sieht nicht so aus, als wolle Christian von DITFURTH den Privatschnüffler Josef Maria Stachelmann wieder zum Leben erwecken. Er kann oder mag die Figur nicht weiterentwickeln und ihre keine neuen Aspekte abgewinnen. Außerdem hat er einen neuen Serienprotagonisten in Berlin. Also wird es wohl keine weiteren neuen Fälle mit Stachelamann geben.

Nichts klappte. Mit Anne nicht. Die erste Vorlesung war gescheitert. Seine Mutter hatte er immer noch nicht zurückgerufen. Und dann war ihm vor dem Philosophenturm dieser Juniorprofessor über den Weg gelaufen, der mit seinem Lockenköpfchen dahinschwebte wie ein griechischer Halbgott und bestimmt anregend über Foucault, Derrida und die anderen Hirnhelden plaudern konnte. Zu seinem Überdruss hatte der Halbgott Stachelmann den Weg verstellt und ihn um einen Termin gebeten.

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