Buchtipp : Heine BAKKEID, Triff mich im Paradies. (Rezension)

Heine BAKKEID, Triff mich im Paradies.

Norwegen/Thriller/

 Heine BAKKEID: Triff mich im Paradies.
Heine BAKKEID: Triff mich im Paradies.
Thorkild Aske 2
(Møt meg i paradis., 2018)
397 Seiten, ISBN: 978-3-499-29057-2
Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Polaris, 2019
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Das Paradies, die zweite Wahl.
Zwei 16-jährige Mädchen, Siv und Olivia, steigen vor dem Jugendheim, in dem sie leben, in ein Auto und werden nicht mehr gesehen. Zunächst werden sie in Ibiza vermutet, weil sie dort bei einem früheren Ausbruchsversuch landeten. Aber diesmal sind sie nicht dort, und sie bleiben verschwunden.
Milla, eine bekannte Krimi-Autorin, plant, ihre Serie um einen Kriminalkommissar mit dem Verschwinden zweier Mädchen abzuschließen. Dafür hat sie einen Ex-Polizisten, Robert, als Berater engagiert. Dieser findet bei den Recherchen heraus, daß Olivia Millas Tochter ist. Kurz nach dieser Entdeckung wird Robert ermordet - von seiner psychisch beeinträchtigten Exfrau, wie man annimmt.
Milla heuert Thorkild Aske, einst Verhörspezialist und interner Ermittler der norwegischen Polizei, an, um Olivia zu suchen. Thorkild hat einen Umfall verschuldet, bei dem die Liebe seines Lebens, Frei, umkam. Er war dafür fast vier Jahre im Gefängnis und hatte dort versucht, sich umzubringen. Jetzt ist er psychisch labil und tablettenabhängig. Aber ermitteln kann er noch immer. Er findet heraus, daß im Zeitraum um das Verschwinden der beiden Mädchen auch andere Mädchen oder Paare verschwunden sind. In diesen Fällen entdeckt er ein gemeinsames Muster und vermutet, daß die Beiden einem Serienmörder zum Opfer gefallen sein könnten. Und der Mörder glaubt, daß er und seine Opfer einander im Paradies wieder treffen werden, weil sie nicht in den Himmel kommen können.
Fazit: Der zweite Thriller von Heine BAKKEID mit dem Ex-Polizisten Thorklid Aske ist sehr komplex aufgebaut. Es geht um Lebensmenschen, seelische Verwundungen und um den Unterschied zwischen Himmel und Paradies. Leider ist die Verhandlung des durchaus spannenden Plots wenig realistisch und ungenau. Das Buch wirkt oberflächlich konstruiert und wie unter Zeitdruck entstanden. Und es lässt den Leser ratlos zurück. Eigentlich 3,5 Sterne.

Milla und ich sitzen in einem grell erleuchteten Restaurant mit unbequemen Stühlen in der Nähe ihrer Wohnung. Während wir uns mit unserem Bier einander gegenübersitzen, wird mir klar, dass der Rechercheauftrag nicht der eigentliche Grund dafür war, warum ich dem Treffen mit Milla zugestimmt habe, als Ulf sie zum ersten Mal erwähnte. Es waren auch nicht die Drohungen, für die Arbeitsvermittlung Kerzen ziehen zu müssen. Es war das Bedürfnis, grundlegend etwas an meiner Situation zu verändern, diese Leere zu beenden, das Vakuum, in dem ich gefangen bin. Ein Drang, den keine Ermittlung und kein Cipralex-Berg auf der ganzen Welt zu stillen vermag.

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