Buchtipp : Sabrina JANESCH, Die goldene Stadt. (Rezension)

Sabrina JANESCH, Die goldene Stadt.

Machu Picchu/Inka/Biografischer Roman/

 Sabrina JANESCH: Die goldene Stadt.
Sabrina JANESCH: Die goldene Stadt.
542 Seiten, ISBN: 978-3-87134-838-9
Reinbeck: Rowohlt, 2017
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Er suchte El Dorado und fand Machu Picchu.
Schon als Jugendlicher ist August Berns aus Wald/Solingen von der sagenhaften Stadt El Dorado fasziniert. Er glaubt, daß es die verlorene Stadt der Inka ist und will unbedingt nach Peru reisen, um diese Stadt zu finden. Dieser Traum wird ihm sein ganzes Leben lang beschäftigen und Antrieb sein.
Aber der Weg dorthin ist mühsam. Der Vater hat ein Weinkontor in Berlin, das der Sohn übernehmen soll - aber er stirbt bei einem Unfall. Der hochintelligente und technisch begabte August muß Lehrling in der Eisenfabrik seines Onkels werden. Dieser erkennt sein Potential und ermöglicht ihm eine Reise zu einem entfernten Verwandten in Virginia/USA. Aber August nimmt ein Schiff nach Peru, wird Soldat in der peruanischen Armee, erwirbt Ansehen bei der Schlacht von Calao gegen die Spanier, arbeitet bei der Errichtung der Eisenbahnlinie Lima-Cuzco und dem Panamakanl mit. Aber nach vielen Jahren gelingt es ihm, die Dschungelregion um den Urubamba zu erforschen und dabei die Stadt zu entdecken, die heute als Machu Picchu bekannt ist - etwa 30 Jahre vor Hiram Bingham.
Fazit: Sabrina JANESCH setzt in ihrem biobraphischen Roman dem Deutschen Augusto R. Berns ein Denkmal. Er ist eine historische Person, über die es Dokumente in der Nationalbibliothek von Peru gibt. Vieles in seinem Leben blieb unbekannt und wird im Roman als eine mögliche Wirklichkeit dargestellt. Die fehlenden Zeitangaben zu vielen Unternehmungen Berns haben bei der Autorin manchmal zu Problemen mit dem zeitlichen Ablauf geführt. Der Roman ist spannend, aber teilweise redundant - Straffung und Kürzung durch das Lektorat hätten nicht geschadet.

Als die Indios auf der Plaza anfingen zu murren - Singer hatte einen Stein aus dem Pflaster gebrochen -, ritten sie weiter. Uber zwölftausend Fuß über dem Meer. Der Atem ging schwer, aber die Zügel lagen locker in Berns' Händen. Immer wieder stellte er sich vor, wie Pizarro denselben Weg eingeschlagen hatte, um El Dorado zu entdecken. Nun war er, Berns, unterwegs, um zu vollbringen, was seit fünfhundert Jahren niemandem gelungen war. Wenn er einst aus diesen Bergen zurückkehren würde, dann als reicher und berühmter Mann, dessen Name für alle Zeiten untrennbar verbunden wäre mit seiner Entdeckung.

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