Buchtipp : Levi HENRIKSEN, Die Geschichte meiner Familie in Äxten und Sägen. (Rezension)

Levi HENRIKSEN, Die Geschichte meiner Familie in Äxten und Sägen.

Norwegen/Roman/

 Levi HENRIKSEN: Die Geschichte meiner Familie in Äxten und Sägen.
Levi HENRIKSEN: Die Geschichte meiner Familie in Äxten und Sägen. Roman.
(Dagen skal komme med blå vind., 2011)
380 S., ISBN: 978-3-442-74470-1
München: btb Verlag, 2014
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Brüder.
Mikael Hildonen wird durch den Unfalltod seiner Freundin Ine aus der Bahn geworfen. Er bricht sein Studium der Meteorologie ab. Und sechs Jahre später hat er sich noch immer nicht gefunden. Er lebt in der Hütte seines Großvaters, nahe dem Haus seiner Eltern, in dem aus Bleich wie der Schnee bekannten Ort Skogli.
Dann zieht seine 13-jährige Nichte Daniela mit ihrer Mutter bei den Eltern ein. Nach dem Tod ihrer Mutter fühlt sich Mikael für Daniela, die Tochter seines Bruders Ruben, verantwortlich. Er möchte, daß sie bei ihren Großeltern bleiben kann, aber das Jugendamt ist anderer Ansicht. Die Beziehung zwischen ihm und seinem Bruder ist zerbrochen, und Ruben hat das Mädchen nie akzeptiert.
Mikael hat bei einer dubiosen Quelle Geld geliehen, um sich an einem Spekulationsobjekt zu beteiligen. Das ging jedoch schief, und jetzt sind Geldeintreiber hinter ihm her und bedrohen auch seine Eltern. Mikael, der sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält, muß unbedingt zu Geld kommen - und sei es auf eine nicht legale Art. Aber es will einfach nicht gelingen. Und da ist noch Kristine, eine Lettin, mit der sich eine Zukunft ergeben könnte. Das alles reisst Mikael aus seiner Lebenslethargie und er nimmt sein Leben wieder in die Hand.
Fazit: Wie schon in seinem vorangegangenen Roman zeigt Levi HENRIKSEN ein nicht nur friedliches und freundliches Norwegen. Auch hier kämpfen kleine Orte um ihr Überleben, wenn Geschäfte, Bahn und Post aufgeben. Aber er zeigt auch, daß man in einem Kampf resignieren - aber auch gewinnen kann, wenn man nicht aufgibt. Ein ruhiges starkes Buch!

Er hatte den Wald hinter sich gelassen und war kurz vor dem ersten Kreisverkehr in Richtung Stadt. Doch anstatt weiter zum Büro des Heimpflegedienstes zu fahren, bog er bei der Tankstelle ab und hielt auf der Hinterseite der Zapfsäulen. Samstagabende in Kongsvinger gaben ihm immer das Gefühl, in alttestamentarische Zeiten zurückversetzt worden zu sein. Zu Lots Gefolge zu gehören und zu versuchen, geradeaus zu schauen, während hinter ihm die Stadt zugrunde ging. Samstagabend im Zentrum bedeutete Geld und Abenteuer, aber auch große Menschenmengen und Polizeistreifen. Hier draußen war es nur ein Steinwurf zum Wald, zu Stichstraßen und Fluchtrouten.

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