Buchtipp : Stella BLÓMKVIST, Das letzte Treffen. (Rezension)

Stella BLÓMKVIST, Das letzte Treffen.

Island/Krimi/

 Stella BLÓMKVIST: Das letzte Treffen.
Stella BLÓMKVIST: Das letzte Treffen.

(Morðið i Rockville., 2006)
286 S, ISBN: 978-3-442-73723-9
München: btb Verlag, 2009
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Andri Ólafur ist einer der reichsten Isländer. Sein Geld hat er angeblich mit zwielichtigen Geschäften gemacht, sein Hauptwohnsitz ist Luxemburg. Aber jetzt ist er in Island und wird verdächtigt, seinen Geschäftspartner, den Amerikaner Donald Garber, in der Radarstation des ehemaligen amerikanischen Stützpunktes bei Keflavík ermordet zu haben. Garber war in Waffengeschäfte verwickelt und hatte Verbindungen zu einem Kinderpornoring.
Natürlich übernimmt Stella diesen seltsame Fall. Denn es passt so gar nicht zu dem Geschäftemacher Andri Ólafur, seine Geschäftsbeziehungen umzubringen. Ihre Bekanntschaft geht auf die Zeit zurück, als Garber in Keflavík stationiert war und schon damals ausgemusterte Militärbestände verschoben haben soll.
Aber noch drei weitere Fälle nehmen Stellas Aufmerksamkeit in Anspruch: da ist ein Gemeindepfarrer, der aus seinem Amt gedrängt werden soll, wahrscheinlich, um dem Geliebten der Gemeindevorsteherin Platz zu machen, und der sich mit allen Mitteln dagegen wehrt. Da ist eine von ihrem Ehemann verprügelte junge Frau, gegen den Stella vorgehen soll - aber der Ehemann ist der Sohn des Landeszentralbankdirektors. Und da ist noch die vom Tod gezeichnete Matthildur, deren Sohn Kalli vor über dreißig Jahren im Alter von neun Jahren verschwunden ist - ein Unfall, so das ofizielle Untersuchungsergebnis, an das sie aber nicht glaubt. Und vor ihrem Tod möchte sie wissen, was mit ihrem Jungen wirklich geschehen ist.
Stella ist also ziemlich beschäftigt, und außerdem ist sie hochschwanger. Sie hat für die Zeit der Schwangerschaft Jack Daniels abgeschworen, und auch sonst verläuft die Handlung etwas anders als gewohnt. Bis auf die Geschichte der verprügelten Frau scheinen die Fälle in einem Zusammenhang zu stehen.
Fazit: der Autorin/dem Autor (Stella Blómkvist ist ja ein Pseudonym) gelingt durch die Mehrdimensionalität der Handlung ein spannender, nicht ganz linear verlaufender Krimi.

Matthildur ist erst zweiundsechzig Jahre alt. Aber die erbarmungslose Krankheit hat ganz offensichtlich ihr Bestes getan, um sie, lange bevor ihre Zeit gekommen wäre, umzubringen. Der Krebs fragt nicht nach Jahreszahlen. [...]
Sie scheint kaum noch Kraft zu haben, um Gäste zu empfangen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie genötigt sein wird, den letzten Funken Leben in sich loszulassen. Die Frage einer sehr kurzen Zeit.

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