Buchtipp : Michael HORBACH/Klaus HONNEF/Thomas KARSTEN [Hrsg.], Mein Cuba - Fotografien. (Rezension)

Michael HORBACH/Klaus HONNEF/Thomas KARSTEN [Hrsg.], Mein Cuba - Fotografien.

Cuba/Bildband/

Michael HORBACH/Klaus HONNEF/Thomas KARSTEN [Hrsg.]: Mein Cuba - Fotografien.
Michael HORBACH/Klaus HONNEF/Thomas KARSTEN [Hrsg.]: Mein Cuba - Fotografien.
185 S, ISBN: 978-3-936165-59-3
Bliesdorf, Oder: Edition GALERIE VEVAIS, 2012
Bewertung
Bewertung: 5 Sterne

Rezension

Es ist ein gelungener Bildband über Cuba, den Michael Horbach hier vorlegt. Gelungen nicht unbedingt in technischer, sondern vor allem in atmosphärischer Hinsicht. In 15 Kapiteln (Gesichter, Jugend, Sport, Musik, Tanz, Schüler, El Che, Stillleben, Landschaft, Kokosnüsse, Plaza del Christo, Transport, Demo 1. Mai, Die Quince-A?eras, Die Ärztin), jeweils mit einer kurzen einführenden Beschreibung, zeigt er Cuba-Bilder jenseits der Erwartung und des Klischees, auch wenn die Kapiteltitel solche suggerieren.
Natürlich erwartet man bei Themen wie Gesichter, Musik, Tanz oder El Che bestimmte Motive, aber die Erwartung wird unerwartet erfüllt: ein persönlicher Zugang, ein Sich-Einlassen auf die Situation, eine Achtung für die Abgebildeten. Selbst in den klischeehaftesten Bildern, Menschen mit Zigarre, wird eine andere Bildauffassung sichtbar.
Die Fotos sind nicht immer technisch perfekt, was aber keineswegs stört, sondern eher noch ihre Aussage unterstreicht: hier war jemand mit Empathie am Werk. Das Buch selbst ist in Layout und Druck sehr ansprechend und gelungen.
Ergänzt wird es, neben einer kurzen Einleitung des Fotografen, durch zwei Textbeiträge (alle in deutsch und spanisch):
- der Kunstkritiker Klaus Honnef beschreibt in seinem Beitrag "Brief an Michael Horbach" den direkten, ungekünstelten, klischeevermeidenden Bildzugang Horbachs zu Cuba und vor allem seinen Mneschen;
- Alexander C. Totter liefert in "Cuba - Die schwimmende Insel" Hintergrundinformationen und eine kurze Geschichte Cubas.
Fazit: ein rundum gelungenes Werk, das die Begeisterung und Liebe des Fotografen Michael Horbach für Cuba in all seinen Erscheinungsformen spürbar macht.

Deine Bilder sprengen das Klischee, das in vielen Köpfen über Cuba und seine Menschen herrscht. Sichtbar wird darüber hinaus noch, dass du den Menschen, die du fotografiert hast, mit ungeschützter Offenheit begegnet bist, die Voraussetzung der Empathie ist. Du hast dich von gleich zu gleich auf sie eingelassen, was Vorurteilslosigkeit, Neugierde und Geduld, Zeit zur Bedingung hat. ... Fotograf und Modell begegnen sich auf Augenhöhe. [Klaus Honnef, Brief an Michael Horbach]

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