Buchtipp : Magdalen NABB, Vita Nuova. (Rezension)

Magdalen NABB, Vita Nuova.

Maresciallo Guarnaccia/Toskana/Florenz/Krimi/

 Magdalen NABB: Vita Nuova.
Magdalen NABB: Vita Nuova. Guarnaccias vierzehnter Fall.
Maresciallo Guarnaccia 14
(Vita nuova., 2008)
322 S., ISBN: 978-3-257-23942-3
Zürich: Diogenes TB-Verlag, 2008
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Anerkennung und Kränkung - oder: Wie wichtig ist ein Vater für seine Tochter?
Signor Paoletti ist ein angesehener Unternehmer. Er besitzt ein schönes Landgut auf eine Anhöhe mit Blick auf Florenz. Während er im Krankenhaus ist, wird hier seine ältere Tochter ermordet. Sie hatte einen Sohn, um den sich jetzt die jüngere kümmern muß, obwohl sie selbst noch ganz durcheinander ist. Und die Mutter ist scheints immer in einem Alkoholnebel verloren.
Mit dem zuständigen Staatsanwalt hatte Guarnaccia früher schon Probleme. Aber diesmal überläßt er Guarnaccia weitgehnd den Fall und freie Hand. Denn schon bald stellt sich heraus, daß Paoletti nicht so sauber ist, wie er scheint. Er betreibt einen Club, in dem die Gesellschaftsspitzen von Florenz ihren teils absonderlichen Vergnügungen nachgehen. Ein sehr heißes Eisen.
Guarnaccia fühlt sich überfordert und im Stich gelassen, in diesem Millieu kennt er sich gar nicht aus. Er fürchtet um seinen Job oder eine Versetzung irgendwo in die tiefe Provinz. Mit seinem Capitano kann er darüber nicht sprechen, und seine Frau ist auch nicht da.
Fazit: Es scheint, als hätte Magdalen Nabb geahnt, daß dies ihr letzter Roman mit dem Maresciallo Guarnaccia sein würde - noch vor seiner Veröffentlichung starb sie sechzigjährig in Florenz. Denn Guarnaccia denkt daran, den Dienst zu quitieren, sich ein neues Umfeld zu suchen, weil er sich dieser Welt nicht mehr gewachsen sieht. Und Paolettis Tochter kämpft mit allen Mitteln um die Anerkennung und Liebe des Vaters - aber sie wird ihr versagt bleiben. Kein melancholisches, aber doch ein Ende.

Er konnte etwas Besseres finden. Hatte Toto nicht vor Jahren wütend verlangt, er solle sich wie die Väter seiner Freunde endlich einen vernünftigen Job suchen? Zur zeit blies der Wind aus der falschen Richtung. Vielleicht war es ja ganz gut, dass alles so gekommen war. Manche Leute fanden, er schlafe im Gehen... Nun ja, die Sache hatte ihn wachgerüttelt. Wachgerüttelt und ihm gezeigt, wie machtlos er im Grunde doch war, wie bedeutungslos. Da brauchte doch nur eines dieser hohen Tiere mit dem Finger zu schnippen, und schon würde man ihn elegant aus dem Weg räumen. Das hatte er natürlich schon immer gewusst, aber es zu wissen und es passieren zu sehen waren zwei gänzlich verschiedene Dinge. Einen anständigen Job...

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