359 Seiten, ISBN: 978-3-492-06323-4
München: Serie Piper, 2022
Bewertung
Rezension
Italienische Floskeln machen keinen authentischen italienischen Krimi. Nicht mehr als das Produkt einer Urlaubsreise.
Ein deutscher Ex-Kommissar und seine italienische, aber deutsch sprechende Haushälterin machen sich gemeinsam an die Aufklärung eines Mordes und, für die italienische Authentizität, Geldwäsche. Die toskanische Insel Elba, bekanntlich ein beliebtes Urlausbziel, bildet die Hintergrundfolie. Mehr allerdings nicht. Und die Aufzählung deutscher Vorurteile - wie etwa italienische Mütter vergöttern ihre Söhne, auch wenn sie zu nichts nütze sind - macht es nicht besser. Über einen Urlaubsaufsatz kommt der Krimi nicht hinaus.
Fazit: Hinter dem Pseudonym Matteo DE LUCA stehen die deutschen Bestseller-Autoren von Regionalkrimis Wolfgang Burger (Kriminalkommissar Alexander Gerlach, Heidelberg) und Hilde Artmeier (Privatdetektivin Anna di Santosa, Regensburg). Das Pseudonym soll vielleicht eine Marke begründen. Aber mehr als zahlreiche Reisen ins Land, wo die Zitronen blühen
, wird nicht daraus. Kann man sich erspraren.
Er lachte. »Am Gardasee braucht man wirklich kein Italienisch, um zurechtzukommen. Da antworten die Kellner sogar den Leuten auf Deutsch, die Ihre Sprache richtig gut können. Ich mag Italien, wissen Sie, das Essen, die Landschaft, das Wetter, wenn es so ist wie heute.«
Inzwischen war ihr klar geworden, warum ihr neuer Arbeitgeber so anhänglich war. Er war glücklich über ein wenig Gesellschaft, ein wenig Ansprache in seiner selbst gewählten Einsamkeit. Aber auch sie war froh um Ablenkung. So musste sie nicht ständig über Federico, Paolo Carozzo und seinen vermaledeiten Aktenkoffer nachdenken.