Buchtipp : Ingar JOHNSRUD, Der Hirte. (Rezension)

Ingar JOHNSRUD, Der Hirte.

Norwegen/Thriller/

 Ingar JOHNSRUD: Der Hirte.
Ingar JOHNSRUD: Der Hirte.
Fredrik Beier 1
(Wienerbrorskapet., 2015)
510 Seiten, ISBN: 978-3-7645-0587-5
München: Blanvalet, 2017
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Bereit für den ersten der letzten Tage.
Solro ist ein abgelegener Bauernhof in der Nähe von Oslo. Hier leben die Mitglieder der christlich-fundamentalistischen Sekte Gottes Licht. Und hier befindet sich Annette, die Tochter einer bekannten Politikerin, mit ihrem Sohn. Fredrik Beier, nach dem Tod seines kleines Sohnes mit psychischen Problemen und daher im Polizeidienst abgeschoben, soll sie zurückbringen. Oder zumindest feststellen, ob sie gegen ihren Willen festgehalten wird.
Doch dann wird ein Überfall auf Solro verübt, sechs Menschen werden dabei erschossen, die anderen verschwinden. Zunächst sieht es nach einem islamischen Motiv aus, da die Gruppe vor Jahren Probleme mit einer Islamistengruppe hatte. Aber bald zeigt sich, daß hier mehr dahintersteckt. Denn unter dem Bauernhof wird ein Keller entdeckt, der möglicherweise ein Labor war. Der Keller ist jedoch geräumt, alle Spuren akribisch beseitigt. Beier, sein Kollege Andreas und die hinzugezogene Muslima Iqbal Kafa vom norwegischen Sicherheitsdienst stehen vor einem Rätsel.
Wie oft in Norwegen gibt es jedoch eine Spur in die Vergangenheit. Vor dem Krieg gab es eine Gruppe von Rasseforschern, genannt die Wiener Bruderschaft, die beweisen wollte, daß zwischen den menschlichen Rassen eindeutige Unterschiede bestehen. Zwar löste sich die Gruppe 1938 offiziell auf, aber der Leiter war bei den Nationalsozialisten hoch willkommen. Er leitete nach der Besetzung Norwegens an einem abgelegenen Ort ein Gefangenenlager, in dem verschiedene Versuch an Kriegsgefangenen vorgenommen wurden und das durch seine hohe Todesrate auffiel.
Fazit: Ingar JOHNSRUD verwebt hier Gegenwart und Vergangenheit in zwei Erzählsträngen. Die Anführer der Sekte hatten Pläne, das Ende der Welt herbeizuführen, um die Erlösten und die Nichterlösten zu trennen. Auch die Ermordung eines Warlords in Afghanistan spielt eine Rolle. Aber auch am Ende bleibt offen, was tatsächlich geschehen ist oder sollte - und ob das tatsächlich das Ende ist.

Schlagartig wurde ihr Leben auf Solro ein anderes. Zu Beginn wussten nur die Pastoren, dass die Endzeit unmittelbar bevorstand. Durch eine Krankheit würde die Welt von allem Unrat gereinigt werden. Durch das HI-Virus. Sars. Die Vogelgrippe. Ebola. Das war der göttliche Plan - und das war alles immer noch nichts gegen die Seuche, die sie erwartete. Eine Form der Pest, die die Menschheit noch nie erlebt hatte. Die die Erlösten von den nicht Erlösten trennen würde. Muslime von Christen. Böse von gut.

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