Kommissar Wisting 3
(Vinterstengt., 2011)
346 S., ISBN: 978-3-89425-570-1
Dortmund: Grafit, 2013
Bewertung
Rezension
Ostbanden in Norwegen.
Litauische Einbrecherbanden räumen die Hütten in Norwegen aus. Doch diesmal ist es mehr, denn in der Hüttensiedlung wurde nicht nur in sämtliche Hütten eingebrochen. Es liegt auch ein Mann in einer Hütte, erschossen und erschlagen.
Im Verlauf der Untersuchung stellt sich heraus, daß hier zwei unabhängige Verbrechen parallel stattfanden: der Einbruch in die Hütten und ein Heroindeal, der jedoch gescheitert zu sein scheint. Kommissar Wistlings Tochter Line ist mit einem jungen Mann befreundet, der in einem Restaurant arbeitet, das dem Heroinkönig der Stadt gehört. Möglicherweise ist er in die Sache verstrickt.
Die Einbrecher sind bald identifiziert. Kommissar Wistling fährt nach Litauen, um mit ihnen Kontakt aufzunehmen und mehr über den anderen Fall zu erfahren. Darüber wissen die Einbrecher jedoch praktisch nichts. Sie versuchen, ihre Taten mit dem großen Wohlstandsgefälle zwischen Litauen und Norwegen zu rechtfertigen...
Fazit: Jørn Lier Horst, selbst leitender Polizeibeamter in Norwegen, zeigt die Folgen der Osterweiterung der EU für die wohlhabenderen westlichen und nördlichen Staaten auf deutlich auf: zunehmende Kriminalität, wachsende Gewalt, ansteigender Drogenkonsum. Die Polizei steht weitgehend auf verlorenem Posten, und die verantwortlichen Politiker weigern sich, das Problem anzuerkennen. Norwegen, kein EU-Mitglied, aber ein Schengen-Land, trägt die Folgen einer unüberlegten Handlungsweise.
Es war dasselbe Abkommen, das die Kriminalität in die skandinavischen Länder gebracht hatte. Die EU-Erweiterung im Jahr 2004 hatte den Kriminellen Zugang zu einem großen Markt eröffnet, und nachdem die osteuropäischen Länder 2007 dem Schengener Abkommen beigetreten waren, hatte es bei den Eigentumsdelikten eine dramatische Entwicklung gegeben.