Buchtipp : Anja MARSCHALL, Lizzis letzter Tango. (Rezension)

Anja MARSCHALL, Lizzis letzter Tango.

Hamburg/Krimi/

 Anja MARSCHALL: Lizzis letzter Tango.
Anja MARSCHALL: Lizzis letzter Tango.
Aufbau-Taschenbuch 3163
319 S., ISBN: 978-3-7466-3163-9
Berlin: Aufbau Verlag, 2015
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Unterschätzt die Alten nicht!
Elisabeth Böttcher, genannt Lizzi, lebt gemütlich in einer vornehmen Seniorenresidenz. Ihr Gatte Willi, ein mäßig erfolgreicher kleiner Gauner, hatte vor seinem Tod einen lukrativen Bankraub - vier Banken an einem Tag! - durchgezogen. Die Polizei konnte die Beute nicht finden, da Lizzi sie versteckt hatte. Das vergällte Kriminalkommissar Pfeiffer die letzten Jahre vor seiner Pensionierung, und er sucht die Beute noch immer.
Lizzi will eigentlich nur in Ruhe den Rest ihres Lebens in der Seniorenresidenz genießen. Aber ein windiger Kleinganove, Freund ihrer Tochter, stiehlt ihr ihr Geld, das sie in den zwölf Bänden des Brockhaus versteckt hatte - eher zufällig. Denn Lizzi mißtraut den Banken.
Damit will Lizzi sich nicht abfinden. Auch, weil ihr die Delogierung droht. Gemeinsam mit der Pflegerin Mareike, die gerade von der Heimleitung entlassen worden war, findet sie den Ganoven. Leider etwas zu spät, denn er hat ihr Geld bereits verjubelt.
Aber Lizzi gibt nicht auf. Sie muß einen Weg finden, weiterhin in der Residenz wohnen zu können. Der Mord an einem geheimnisvollen Mitbewohner hilft ihr dabei.
Fazit: Anja MARSCHALL legt hier eine interessante Krimi-Idee vor: eine alte Frau mit scharfer Beobachtungsgabe läßt sich nicht beiseite schieben. Auch wenn man sie für verschroben hält. Leider kann die Autorin die Idee nicht durchhalten. Zu viele Ungenauigkeiten und logische Handlungsfehler trüben das Lesevergnügen, so daß eigentlich nur 2,5 Sterne angemessen wären.

Als sie noch jung war, wollte Lizzi ans Theater gehen. Nicht auf die Bühne, nein, dafür war sie zu schüchtern gewesen. Sie hätte lieber als Souffleuse arbeiten wollen. Da wäre sie Teil des Ensembles, ohne dass es jemand bemerkt hätte. Aber dann kam Willi, der gutaussehende, lebenslustige Willi, der ihr Tango beibrachte und ihr einen Rosengarten versprach. Am Ende aber brachte er nur die Dornen in ihr Leben.
Lizzi seufzte. Nach seinem Tod hatte sie sich endlich aufgemacht, ihre innere Ruhe zu finden. Und in der Residenz hatte sie sie gefunden. Mit siebzig. Sie hatte angefangen, darüber nachzudenken, was sie mit ihren wenigen noch verbleibenden Jahren anfangen wollte.

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