Buchtipp : Volker HUNECKE, Napoleons Rückkehr. (Rezension)

Volker HUNECKE, Napoleons Rückkehr.

Elba/Napoleon Bonaparte/Geschichte/

 Volker HUNECKE: Napoleons Rückkehr.
Volker HUNECKE: Napoleons Rückkehr. Die letzten hundert Tage - Elba, Waterloo, St. Helena.   Neu 
203 S., ISBN: 978-3-608-94855-4
Stuttgart: Klett-Cotta, 2015
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Napoleons Weg in den endgültigen Untergang. Doch der Mythos bleibt.
Nach Napoleons desaströsem Rußlandfeldzug und der Niederlage in der Völkerschlacht von Leipzig nimmt die Allianz aus Österreich, Rußland und Preußen sowie indirekt England Paris ein. Napoleon zieht sich nach Fontainebleau zurück. Und die Alliierten stehen vor der Frage, was sie mit ihm tun sollen. Denn an seine Friedensbeteuerungen will niemand glauben - also Exil. So kommt die eher unbedeutende Insel Elba vor der toskanischen Küste ins Spiel. Und Napoleon wird ihr souveräner Herrscher. Mit der Auflage, sie in seinem Leben nicht mehr zu verlassen.
Das hält zehn Monate. Dann verlässt Napoleon Elba. Die Herrschaft der 100 Tage beginnt - und sie wird endgültig in Waterloo enden. Und Napoleon auf St. Helena, einer der einsamsten Inseln der Welt. Und doch wird es ihm gelingen, der Welt seine Sicht zu präsentieren und zum Mythos zu werden: in einem Sarkophag in der Krypta des Invalidendoms in Paris.
Fazit: Volker HUNECKE stellt diese Entwicklung sehr materialreich und plastisch dar. Er widmet sich den verfassungsrechtlichen Problemen ebenso wie Napoleons Wirken auf Elba, beschreibt die Herrschaft der 100 Tage im Detail und analysiert die Ursachen von Napoleons Niederlage in der Schlacht von Waterloo. Eine Niederlage, die er großteils selbst verschuldet hat. Seine Geschichte war zu Ende.

Ein Napoleon ohne Waterloo wäre nie nach Sankt Helena verbannt worden, und ohne sein Exil am Rande der zivilisierten Welt hätte er nicht sechs Jahre lang bis zu seinem Tod an seiner eigenen Legende weben und, seinen Begleitern diktierend, sein eigener Plutarch werden können. Ohne seine Rückkehr wäre ihm ein großer, wohl der größte Teil seines Nachruhms vorenthalten geblieben und er hätte nicht bis ins 21. Jahrhundert hinein die Phantasie von Literaten und Geschichtsschreibern beschäftigt.

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