Buchtipp : Óttar M. NORÐFJÖRÐ, Das Sonnenkreuz. (Rezension)

Óttar M. NORÐFJÖRÐ, Das Sonnenkreuz.

Island/Krimi/

 Óttar M. NORÐFJÖRÐ: Das Sonnenkreuz.
Óttar M. NORÐFJÖRÐ: Das Sonnenkreuz.
(Solkross., 2008)
441 S, ISBN: 978-3-7466-2735-9
Berlin: Aufbau Verlag, 2011
Bewertung
Bewertung: 2 Sterne

Rezension

Da hätte etwas daraus werden können.
Am 21. März, dem Tag der Tag- und Nachtgleiche, wird ein Anschlag auf Baldur, Professor für Archäologie, verübt. Seine Haushälterin liegt tot in seinem Haus, er selbst ist verschwunden. Das Arbeitszimmer ist voller Blut, an der Tür ist eine Zeichnung des Sonnenkreuzes mit Blut gemalt. Ein Opfer für Odin, den obersten der heidnischen Götter? Eine Wiederauferstehung des Sonnenkreuzordens, ein alter Wikingerbund? Wird es noch mehr Ritualmorde an diesem Tag geben?
Embla, die bei Baldur studiert hat, befürchtet es. Aber der Polizeichef nimmt sie nicht ernst, sondern folgt einer falschen Spur. Der Verschwundene war sein Bruder, und er will den Mörder so schnell wie möglich finden. Embla muß daher auf eigene Faust ermitteln und fährt zu dem Hof, auf den die Zeichnung hindeutet. Dort könnte sich der lang gesuchte Tempel Odins befinden, oder zumindest ein Hinweis darauf.
Fazit: Banal. Der Autor hat wenig Ahnung von Polizeiarbeit und befördert das Klischee des mißlaunigen, sturen Polizisten. Die Hektik der Agierenden soll wohl Spannung erzeugen, aber man will die Seiten nur überblättern. Dabei gibt es einige, durchaus interessante Wendungen und ein überraschendes Ende, aber der Weg dorthin ist mühsam und mit Klischees gepflastert. Erst in den letzten Kapiteln zeigt der Autor, daß er eigentlich mehr kann. Schwach ist auch die Übersetzung, hier wäre ein professioneller Übersetzer besser gewesen. Nur sehr bedingt empfehlenswert.

Als ob die Zeit nicht mehr verginge. Als ob das Wasser nicht mehr flösse. Der Wind nicht mehr wehte. Schweigen. Nichts als Schweigen. Lovisa saß im Fluss neben ihrem toten Mann und streichelte ihm die kalte Stirn. Nicht ein Laut kam von ihr. Unweit davon entfernt war Embla in völligem Schrecken erstarrt. Hinter ihr stand Ingunn neben dem Landrover.

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