Buchtipp : Guðmundur Andri THORSSON, In den Wind geflüstert. (Rezension)

Guðmundur Andri THORSSON, In den Wind geflüstert.

Island/Roman/

 Guðmundur Andri THORSSON: In den Wind geflüstert.
Guðmundur Andri THORSSON: In den Wind geflüstert.
(Valeyrarvalsinn., 2011)
174 S., ISBN: 978-3-455-40334-3
Hamburg: Hoffmann und Campe, 2014
Bewertung
Bewertung: 5 Sterne

Rezension

Das Dorf erinnert sich.
Valeyri ist mit 1000 Einwohnern ein für isländische Verhältnisse großes Dorf. Aber trotzdem kennt man einander, weiß um Geschichten und Vergangenheit. Und trotzdem haben einige ihre Geheimnisse, ihre verborgenen Seiten.
Die Chorleiterin Kara fährt auf ihrem Rad durch das Dorf zum Konzertsaal. Denn am Abend wird der Gesangsverein auftreten, und viele, die sie unterwegs sehen, sind dort Mitglied oder werden die Veranstaltung besuchen. Und von jenen, die sie sehen, erfährt man knapp, aber eindringlich ihre Lebensgeschichte. Auch die von Kara selbst. Viele der Geschichten handeln von Einsamkeit, vom Alleinsein mitten unter den Menschen, die man kennt - und doch wieder nicht.
Fazit: Guðmundur Andri Thorsson malt Miniaturen des Lebens, erzählt in kleinen, poetischen Geschichten die Lebenswege und Ereignisse der Bewohner und Bewohnerinnen des Ortes. Und viele tragen ein dunkles Geheimnis mit sich herum. Wunderbar zu Lesen!

Dann stieg sie die Treppe hinauf, ins Schlafzimmer. Er nahm sich vor, erst einzuschlafen, wenn er ihren Ort gefunden hätte, ihre Liebe zurückgewonnen hätte. Auf dem Weg die Treppe hinauf versuchte er, im Geiste zehn Dinge aufzuzählen, die das Leben lebenswert machen.
Als er das Zimmer betrat, hatte sie die Augen geschlossen und reagierte nicht auf seine Versuche, sie zu wecken und ihr von den zehn Dingen zu erzählen, die das Leben lebenswert machen. Als er am nächsten Morgen aufwachte, war sie weg. Sie kam nie mehr nach Hause.

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