Buchtipp : Jorun THØRRING, Im Auge des Feuers. (Rezension)

Jorun THØRRING, Im Auge des Feuers.

Norwegen/Tromsø/Krimi/

 Jorun THØRRING: Im Auge des Feuers.
Jorun THØRRING: Im Auge des Feuers.
(Ildens øye., 2009)
442 S, ISBN: 978-3-8321-9613-4
Köln: DuMont Buchverlag, 2011
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Ein Toter kehrt zurück.
Karl Fjeld ist beim großen Stadtbrand von Tromsø 1969 umgekommen und am Friedhof begraben. Doch plötzlich steht er vor dem Haus seines Bruders. Der Vater der Beiden ist kurz zuvor gestorben, und es scheint, als wolle Karl nun Anspruch auf das Erbe erheben.
Dann brennt in Tromsø ein neu erbautes Einkaufszentrum ab, und ein Stadtstreicher, der dort Unterschlupf gefunden hatte, kommt dabei um. Er hat behauptet, Karl gesehen zu haben, aber niemand hat ihm geglaubt. Und wenig später wird in einem Wald nahe der Stadt eine Leiche ohne Kopf entdeckt - Karl, wie sich bald herausstellt. Johan und seine Schwester bestreiten aber, Karl gesehen zu haben.
Als auch noch die Mutter des Stadtstreichers ermordet wird, glaubt der samische Ermittler Aslak Eira einen Zusammenhang mit dem Brand von 1969 zu sehen. Der Stadtstreicher und seine Mutter wussten offensichtlich etwas darüber, warum Karl nicht bei dem Brand umkam - und wer an seiner Stelle starb. Dann taucht auch noch die Ehefrau des zweiten Brandopfers, eines Buchhalters und Gewerkschafters, auf. Sie hatte ein Verhältnis mit Karl und diesen unter Druck gesetzt, sie zu heiraten. Nach Karls scheinbarem Tod hat ihr sein Vater eine Wohnung in Spanien gekauft und eine Unterhaltszahlung eingerichtet. Und sie weiß eindeutig mehr, als sie zugibt.
Der allein erziehende Vater Aslak hat Probleme mit seinem 18 jährigen Sohn Niillas, der in die ältere Victoria verliebt ist und mit seiner samischen Herkunft und den Bräuchen, die sein Vater pflegt, hadert. Victoria macht sich an Aslak ran, der damit nicht umgehen kann und Rat bei der Psychologin Mona sucht. Aber diese Geschichte kommt wieder nicht richtig in Gang. Und Tromsø im Winter kann sehr dunkel und kalt sein.
Fazit: der zweite Roman um den samischen Ermittler Aslak Eira kommt nicht so richtig in Fahrt und hinterlässt einen eindimensionalen Eindruck. Das bekannte Personal bekommt diesmal keine greifbaren Konturen, und zu viele Fäden bleiben lose. Nicht so wirklich geglückt.

Eira strich sich mit der Hand über die Augen, als wolle er das Bild der dunklen Skelettreste verscheuchen, atmete tief, bis ihm fast schwindlig wurde. Seine kräftigen Herzschläge gemahnten ihn plötzlich ebenfalls an die Vergänglichkeit des Lebens. An die Uhr, die erbarmungslos tickte und ablief. Er schüttelte diese Gedanken ab und setzte sich in Bewegung. Sein Frühstück war nicht üppig gewesen, fiel ihm ein, und die Gerichtsmediziner würden sicher noch eine Weile brauchen. [...] Ihm wurde langsam klar, dass sie vor einer beinahe unlösbaren Aufgabe standen. Das allzu spärliche Beweismaterial war uralt. Sie würden das Ganze in langwierigen und mühsamen Ermittlungsarbeiten aufdröseln müssen.

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