Buchtipp : Claus BELING, Drum stirb auch du. (Rezension)

Claus BELING, Drum stirb auch du.

Kanalinseln/Jersey/absolutes Gedächtnis/Krimi/

 Claus BELING: Drum stirb auch du.
Claus BELING: Drum stirb auch du.
320 S., ISBN: 978-3-404-16924-5
Bergisch-Gladbach: Bastei-Lübbe TB, 2014
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Wer nicht vergisst...
Der Strandläufer Simon Stubbley entfernt den Zivilisationsmüll von den Stränden Jerseys - freiwillig und unbezahlt. Er liebt die Natur und lebt in ihr. Nur bei besonders schlechtem Wetter nimmt er das Zimmer im Haus seiner Tochter in Anspruch, das sie für ihn eingerichtet hat. Denn die Beiden haben ein gutes Verhältnis.
Mit der Teehändlerin Emily Bloom aus St. Aubin hat Simon eine beinahe freundschaftliche Beziehung - bis Emily ihn dabei beobachtet, wie der den Freund seiner Tochter niedersticht und vor Gericht gegen ihn aussagt. Simon empfindet das als Verrat und schwört sich, Emily nach seiner Haftentlassung umzubringen. Und nun wird er entlassen und kehrt nach Jersey zurück, um seinen Plan auszuführen.
Er bricht in Emilys Haus ein und stiehlt ein Samurai-Schwert, wird aber zunächst an der Ausführung seines Plans gehindert. Und dann ist er selbst das Opfer und wird am Strand von St. Ouen gefunden - ermordet. Die Polizei glaubt, daß sein ehemaliger Zellengenosse, ein Brasilianer, der Täter ist. Sie kann ihn zwar verhaften, aber er entkommt ihr.
Und dann geschieht ein weiterer Mord: der Hotelier Alan Le Grand wird erschossen in seinem Haus neben seinem Hotel aufgefunden - nur wenige Minuten, nachdem sich seine Freundin verabschiedet hatte. Auch wenn es zwischen den Morden an Simon und Alan keine Beziehung zu geben scheint, gibt es doch zwei Tatverdächtige: der Brasilianer und die Exfrau von Alan. Aber Emily glaubt, daß es eine Verbindung zwischen Simon und Alan gab - und ihr unfehlbares Gedächtnis, das sie nie etwas vergessen lässt, hilft ihr schließlich.
Fazit: Der zweite - und leider letzte - Krimi um die Teehändlerin Emily Blom aus St. Aubin ist mit den zwei Morden, deren Zusammenhang sich zunächst nicht ergibt, gut aufgebaut. Die Spannung ist durchschnittlich. Jersey bleibt eher Kulisse. Und Claus BELING hat wohl erkannt, daß der Plot wenig belastbar ist.

Jetzt, zehn Jahre später, fand sie ihren gutgemeinten Versuch, Simon auf diese Weise in ein normales Leben zurückzuführen, ziemlich naiv. Sie hatte unterschätzt, wie wenig er bereit war, Kompromisse zu machen. Auch über seinen wahren Charakter, seinen Jähzorn und seine angeborene Bequemlichkeit hatte sie im Grunde genommen nichts gewusst. Wie viele Menschen ihrer Generation war sie mit der Sozialutopie aufgewachsen, dass guter Wille alles und Veranlagung nichts war.

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