Buchtipp : Jürgen BARTENSCHLAGER, Eine Islandreise zu den Naturelementen. (Rezension)

Jürgen BARTENSCHLAGER, Eine Islandreise zu den Naturelementen.

Island/Bildband/

 Jürgen BARTENSCHLAGER: Eine Islandreise zu den Naturelementen.
Jürgen BARTENSCHLAGER: Eine Islandreise zu den Naturelementen. Ein sensitiv philosophisches Bilderlebnis.
156 S., ISBN: 978-3-942427-75-3
Regensburg: BEST-Off-Verlag, 2013
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Island ist Natur pur. Kaum anderswo findet man dieses Konzentrat von Wasser und Bergen, Gletschern und heißen Quellen auf so kleinem Raum. Und gerade diese Naturerfahrung ist für die meisten Islandreisenden der Grund, die abgelegene Insel im Atlantik zu besuchen.
Auch Jürgen Bartenschlager hat Island mehrmals bereist. Er widmet sein Buch den Naturelementen: Vulkane und Berge, Wasserfälle, Hochland, Heiße Quellen, Gletscher und Eis, Küstenlinien. Er hat teilweise faszinierende Bilder mitgebracht.
Leider lässt er die Bilder nicht für sich wirken, sondern versucht, ihre Wirkung textlich zu erweitern. Wo eigentlich ein Hinweis auf Aufnahmeort und -datum (beides fehlt leider) ausgereicht hätte, liefert er Bildinterpretationen, zB.: "Im Skaftafell scheinen die Götter der Lüfte miteinander zu ringen und als Mensch erscheint man sich klein und ausgeliefert gegenüber der wunderbar verspielten aber demonstrativ allgegenwärtigen Macht der Natur." (S. 17). Zu oft kommt dabei der Pädagoge hervor, der galubt, Anleitungen für Naturerlebnis und -verständnis geben zu müssen - und die Natur nicht für sich selbst sprechen lassen kann.
Auch fragt man sich dann, wie der Begrif "Naturlement" auf Hochland und Küstenlinien anzuwenden ist, die ja selbst keine Landschaftsformen sind, sondern von den Elementen Wasser, Gletscher, Eis usw. geformt worden sind. Beide wären in den anderen Kapiteln besser aufgehoben gewesen. Und warum auf den Bildern einer menschenleeren Landschaft dann gelegentlich der Fotograf oder seine Begleiterin auftauchen müssen, bleibt rätselhaft.
Damit entstehen Zweifel an der Durchgängigkeit des Konzepts, die das Layout verstärkt. Störende weiße Balken mit etwas zu großer Schrift am Seitenfuß wechseln mit unauffälligen, kleinen Texten. Die Detailaufnahmen wirken beliebig. Auch finden sich am Seitenfußt unmotiviert Bildstreifen, die die Bilder einfach abschneiden und in keinem Zusammenhang zu ihnen stehen. Zitate knallen dem Betrachter entgegen.
Fazit: Bemüht, mit etlichen faszinierenden Aufnahmen, ist daraus kein Bilderlebnis, sondern ein Fotobuch geworden. Weniger Text wäre hier mehr gewesen.

Lassen wir den Gedanken zu, dass wir ein Teil dieser faszinierenden Natur sind. Wir gehören zu diesem spektakulären Kreislauf. Nach einer anstrengenden Wanderung zu Gletscher spüren wir das Blut durch unsere Adern zum Herz rauschen wie der Gletscherfluss zum Meer. Dieser Kreislauf funktioniert, ohne dass wir speziell darüber nachdenken müssten. Wir sind, konzentriert auf das Eis und das Wasser, dem Geheimnis Leben in und mit der Natur ganz dicht auf der Spur.

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