Buchtipp : Gunnar STAALESEN, Begrabene Hunde schlafen nicht. (Rezension)

Gunnar STAALESEN, Begrabene Hunde schlafen nicht.

Norwegen/Oslo/Krimi/

 Gunnar STAALESEN: Begrabene Hunde schlafen nicht.
Gunnar STAALESEN: Begrabene Hunde schlafen nicht.
Varg Veum 10
(Begravde hunder biter ikke., 1993)
339 S., ISBN: 3-89136-621-3
Hamburg: Rasch und Röhring, 1997
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Ein völlig anderes Oslo als bei Anne Holt zeigt sich hier: laut, hektisch, aggressiv, gewalttätig. Varg Veum, Privatdetektiv aus Bergen, begleitet einen Klienten nach Oslo. Dieser muß seine Schulden bei einem Wucherer begleichen, ist aber einen Tag zu spät dran und kann die 100% Zinsen nicht bezahlen. Zunächst scheint alles zu klappen, doch dann wird er im Nachtzug nach Bergen ermordet.
Hinter dem Schuldeneintreiber steht eine bekannte Osloer Persönlichkeit. In dessen Frau glaubt Veum eine Freundin aus Studientagen wiederzuerkennen - aber diese Frau ist laut ihrer Mutter längst verstorben.
Veum gerät immer tiefer in die Sache hinein, die ihre Wurzeln in Schweden und dem 2. Weltkrieg hat. Weitere Personen werden ermordet, und die ganze Geschichte ist zu groß für Veum. Denn auch der niemals aufgeklärte Mord an Olof Palme scheint hier hineinzuspielen.
Fazit: die skandinavische Sozialdemokratie hat dem Kapitalismus Platz gemacht, das Bild des friedlichen Norwegens der Touristenführer wirkt plötzlich falsch. Eine harte, amerikanische, sarkatische Gesellschaftsanalyse im Krimigewand.

Aber so ist das Leben. Einen Leibwächter zum Schutz gegen den Tod kann man sich nicht kaufen. So reich ist niemand. Und man bekommt selten ein Warnbrief, bevor das Ganze plötzlich vorbei ist. Der Tod kennt viele Verkleidungen. Aber nicht alle durchschaut man - bevor es zu spät ist.

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