Buchtipp : Simone BUCHHOLZ, Hotel Cartagena. (Rezension)

Simone BUCHHOLZ, Hotel Cartagena.

Hamburg/Kolumbien/Krimi/

 Simone BUCHHOLZ: Hotel Cartagena.
Simone BUCHHOLZ: Hotel Cartagena.
Chas Riley 9
228 S., ISBN: 978-3-518-47003-9
Frankfurt: Suhrkamp, 2019
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Cartagena ist ein Ort in Kolumbien.
Dorthin verschlägt es Henning, der auf der miesen Seite des Lebens aufgewachsen ist. Irgendwann im Sommer 1984 heuert er in Hamburg auf einem Schiff an und geht in Cartagena von Bord. Dort schlägt er sich als Kellner einer Bar am Strand durch, bis er einem Drogenhändler auffällt. Der beauftragt ihn, in Hamburg Abnehmer für Kokain zu suchen, um so den Drogenhandel nach Hamburg aufzubauen. Henning ist erfolgreich, er bekommt eine Bar als Belohnung und etabliert sich in Cartagena. Das ist die eine Zeitebene.
Auf der anderen Zeitebene, in der Gegenwart, feiert Faller seinen 65. Geburtstag in einer angesagten Roof-Bar eines Hotels in Hamburg. Dabei sind Chastity Riley und andere seiner und ihrer alten Freunde. Da tauchen plötzlich zwölf Bewaffnete in der Bar auf und nehmen die Gäste als Geseiln. Hier treffen die beiden Zeitebenen aufeinander.
Die Frauen dürfen gehen, aber Chasity und die anderen Frauen ihrer Gruppe bleiben natürlich. Und es ist völlig unklar, was die Geiselnehmer wollen. Sie sind sehr höflich und stellen keine Forderungen. Und die Pol,izei, die mit großem Aufwand vor dem Hotel Stellung bezieht, ist ratlos.
Fazit: Der 9. Roman um die Staatsanwältig Chasity Riley ist sehr anders. Es gibt keinen Mord, keine Untersuchungen. Die Handlung beschränkt sich weitgehend darauf, die Geschichte von Henning zu präsentieren. Das ist zwar interessant, wirkt aber wie ein Roman im Roman. Sonst geschieht bei einem mäßigen Spannungsbogen nicht viel. Simone BUCHHOLZ versucht hier offenbar, dem Korsett der Serie durch eine völlig ungewöhnliche Handlung zu entkommen. Sie lässt ihre Protagonistin, die sich eine Verletzung zugezogen hat, im Fieber delirieren, was den Handlungsverlauf aber nicht verbessert. Kein sehr gelungenes Werk!

Auf dem Kiez galten eiserne Regeln, wer die brach, war so gut wie tot, und ob jetzt einer mehr oder einer weniger von einem Barhocker geschossen wurde, spielte insgesamt keine besonders große Rolle. Also hielten sich alle an die Regeln, na ja: fast alle.
Irgendwen musste man ja auch mal erschießen können.
Die drei Teilzeit-Luden waren Ende dreißig, gut fünfzehn Jahre älter als Henning und im perfekten Alter für das, was Esteban vorhatte. Einer von ihnen war nicht größer als eins achtzig und hatte einen leichten Bauchansatz, die anderen beiden waren so breitschultrige, aber schlaksige zwei Meter lange Typen. Henning streckte sich ein bisschen, als er ihnen eines Abends in der Ritze bei einem eher ungepflegten Bier erläuterte, worum es ging.

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