Buchtipp : Peter GEBHARD, Der Weg der Inka. (Rezension)

Peter GEBHARD, Der Weg der Inka.

Inka/Reisebericht/

 Peter GEBHARD: Der Weg der Inka.
Peter GEBHARD: Der Weg der Inka. Durch die Anden zum Amazonas.
192 S., ISBN: 3-89405-443-3
München: Frederking & Thaler, 2001
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Die Straßen der Inka.
Ende des 15. Jahrhunderts erstreckte sich das Inka-Reich über 4000 Kilometer entlang der Andenkette, von Zentralchile bis ins südliche Kolumbien, von der Atacama-Wüste bis zum Amazonas-Dschungel. Es war das größte Imperium der Erde, größer als die Ming-Dynastie in China und das ottomanische Reich. Aber es hält nur rund hundert Jahre, dann zerbricht es in einem Bürgerkrieg und wird schließlich von den Spaniern unter Francisco Pizarro erobert..
Das Rückgrat dieses Imperiums mit fast hundert verschiedenen Völkern bildete ein rund 40.000 Kilometer langes, gut ausgebautes Straßennetz, das der Kommunikation, Kontrolle und Versorgung diente. Von Cusco, der Hauptstadt des Inkas-Reichs, verliefen die Straßen strahlenförmig ins Reich hinaus. Sie verkörperten die duale und manchmal vierseitige Sichtweise der Inka auf das Universum.
Fazit: Peter GEBHARD bereist auf diesen Straßen einen Teil des ehemaligen Inka-Reichs von der Atacama-Wüste über Potosí, La Paz, den Titicaca-See, Cusco und Machu Picchu bis zum Manu Nationalpark. Er beschreibt die Reise in seiner später perfektionierten Text-Bild-Kombination sehr einfühlsam und mit großem Respekt vor der Inka-Kultur und ihren Nachfahren. Der Text ist informativ mit historischen Ereignissen. Aber auch die Begegnungen mit den Menschen fehlen nicht. Es ist natürlich kein Fachbuch über die Inka-Straßen, sondern ein gelungener Reisebericht darüber.

An einer Flussschlaufe zieht sich eine fast zugewucherte Lichtung den Steilhang empor - die letzten Spuren eines großen Spektakels Anfang der Achtzigerjahre, als der deutsche Filmregisseur Werner Herzog mit dem Schauspieler Klaus Kinski mitten im Dschungel seinen Film >Fitzcarraldo< nach einer wahren Begebenheit drehte. Hunderte von einheimischen Statisten rodeten damals eine Schneise und zogen ein komplettes Schiff über einen Hügel - in Anlehnung an eine bizarre Episode, die sich ein knappes Jahrhundert zuvor flussaufwärts abspielte. In jenen Tagen herrscht in Amazonien nach 300-jähriger Ruhe hektische Aufbruchstimmung, das Geschäft mit Naturkautschuk, dem weißen Gold, boomt, denn Europa und Nordamerika benötigen den Rohstoff für die Reifenproduktion.

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