Buchtipp : Paul WATZLAWICK, Gebrauchsanweisung für Amerika. (Rezension)

Paul WATZLAWICK, Gebrauchsanweisung für Amerika.

USA/Land & Leute/

 Paul WATZLAWICK: Gebrauchsanweisung für Amerika.
Paul WATZLAWICK: Gebrauchsanweisung für Amerika. Der Klassiker. Neuausg.
(zuerst 1978), 158 S., ISBN: 978-3-492-27575-0
München: Serie Piper, 2012
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Was wir schon immer über die Amerikaner wissen wollten.
In 15 Kapiteln versucht der 2007 verstorbene österreichishe Psychotherapeut und Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick, sich der amerikanischen Mentalität anzunähern und sie für (deutschsprachige) Europäer verständlich zu machen. Er schreibt über das Amerika als Traum, seine Alltäglichkeiten, Autofahren, Städte, Hotels, Geldwesen, Sprache, Kommunikation, Telefon, Restaurants und Gesundheitswesen. Es geht ihm vor allem darum, gewisse als unhöflich oder unpassend erscheinende Verhaltensweisen zu vermeiden und andererseits die der Amerikaner zu erklären. Er richtet sich allerdings weniger an Touristen als an diejenigen, die sich beruflich in den USA aufhalten.
Fazit: Die Amerikaner gibt es genauso viel oder genauso wenig wie die Deutschen oder Österreicher oder Europäer. Trotzdem lassen sich Mentalitäts- und Verhaltensgrundzüge herausarbeiten, die zu kennen für den Nicht-Amerikaner von Vorteil ist. Leider bewegt sich das Buch auf dem Erkenntnisstand der 1990er-Jahre, so daß manche beschriebene Einrichtungen wie etwa das Post- und Telefonwesen überholt wirken (es gibt noch keine Handys). Auch bezüglich der Esskultur hat sich in den letzten zehn Jahren vieles zum Besseren verändert. Trotzdem ein nützlicher, mit Gewinn zu lesender und amüsanter Blick von außen auf die Menschen in Amerika.

Was man in einem bath room tut — ausgenommen Händewaschen, Zähneputzen, Baden und Duschen heißt diskret to go to the bath room. Dies mag Sie um so mehr erstaunen, als der Amerikaner heutzutage den zutreffenden Vulgärausdruck shit (als Haupt- und auch Zeitwort) gern und vielfältig verwendet — nur bloß nicht zur Bezeichnung der betreffenden Tätigkeit, denn das wäre ordinär. Dafür verwendet er eben to go to the bath room, obwohl es mit dem Bad überhaupt nichts mehr zu tun haben braucht.

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