Buchtipp : Magdalen NABB, Tod in Florenz. (Rezension)

Magdalen NABB, Tod in Florenz.

Maresciallo Guarnaccia/Toskana/Florenz/Krimi/

 Magdalen NABB: Tod in Florenz.
Magdalen NABB: Tod in Florenz.
Maresciallo Guarnaccia 5
(The Marshal and the Murderer., 1987)
278 S., ISBN: 3-257-22550-4
Zürich: Diogenes TB-Verlag, 1992
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Zwei Freundinnen in Florenz.
Zwei Lehrerinnen aus der Schweiz, die italienisch lernen wollen. Die eine, Monika, interessiert sich auch für Töpferei und lernt in einem kleinen Dorf in der Nähe von Florenz dieses Handwerk. Dort gibt es Töpfer und einige Fabriken für Töpfereiwaren. Und dort verschwindet sie an einem Montag, an dem sie die Möglichkeit hatte, die Drehscheibe zu verwenden. Niemand hat sie gesehen - oder behauptet es zumindest.
Maresciallo Guarnaccia ermittelt mit dem Kollegen vor Ort. Und dann wird Monikas Leiche in einem Tonscherbenhaufen gefunden. Aber wer hatte ein Interesse oder ein Motiv, sie umzubringen? Hatte sie etwas gesehen, was sie nicht hätte sehen dürfen? Berti, der Majolika herstellt, Moretti, in dessen Fabrik sie die Drehscheibe benutzte, oder Robiglio, der eine faschistische Vergangenheit hat?
Fazit: Die Gräben zwisdchen Faschisten und Kommunisten trennen noch immer die italienische Gesellschaft. Nach der Absetzung Mussolinis wechselte Italien zu den Alliierten. Die deutschen Truppen waren plötzlich Besatzungsmacht und verübten zahlreiche Kriegsverbrechen, unterstützt von den Faschisten. Während die Alliierten Mittel- und Norditalien bombardierten, versuchten kommunistische Verbände, das Land zu befreien. Die Front verlief oft mitten durch die Dörfer, wie auch hier, wo in einer Nacht der Grundstein für die nach dem Mord aufflammenden Ressentiments gelegt worden war. Ein geschichtliches Labyrinth, durch das Magdalen Nabb sehr kundig lotst, mit dem Blick der Außenstehenden.

Aber als er um die langgezogene Kurve fuhr, sah er als erstes Berti mit seinem langsamen, spinnenähnlichen Gang die Treppe von Morettis Fabrik herunterkommen, auf dem Arm einen Stapel Teller. Unter der Terrasse an der Mauer stand ein Lastwagen, und der große Mann mit der Strickmütze ließ einen riesigen roten Kübel zu jemandem hinunter, der zwischen Strohballen auf der Ladefläche stand. Der Maresciallo bremste und setzte den Blinker. Die einzige Möglichkeit, dort hinüber zu gelangen, war, vor Robiglios Toren zu wenden, wie Berti es getan hatte. Er blickte die Auffahrt hinunter zu dem Haus mit den sieben Klosetts, aber heute schaute, soweit er sehen konnte, niemand heraus. Er wendete, fuhr zu Moretti hinüber und parkte vor dem Laster. Das blaue Auto stand dahinter. Berti lud Teller in den Kofferraum, doch der Maresciallo ging nicht gleich zu ihm. Als er aus seinem Wagen gestiegen war, sah er etwas, das er von der Straße nicht gesehen hatte, weil der Laster davorstand. Jemand hatte, wahrscheinlich in der Nacht, mit roter Farbe in großen unregelmäßigen Buchstaben auf die Wand unter der Terrasse das Wort MÖRDER gesprüht.

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