Buchtipp : R. M. BORDIHN, Der Falke von Palermo. (Rezension)

R. M. BORDIHN, Der Falke von Palermo.

Sizilien/Friedrich II./Biografischer Roman/

 R. M. BORDIHN: Der Falke von Palermo.
R. M. BORDIHN: Der Falke von Palermo.
(The falcon of Palermo., 2003)
521 S, ISBN: 3-596-15538-X
Frankfurt: Fischer TB-Verlag, 2004
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

König von Sizilien, Deutscher König und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, König von Jerusalem.
All diese Titel trug der als Friedrich II. bekannte Staufer, eine beeindruckende historische Persönlichkeit des Mittelalters. Der Roman schildert, generell der historischen Linie folgend, spannend und farbig das Leben und Handeln dieses höchst interessanten Mannes, dessen ganzes Leben von der Auseinandersetzung mit den Päbsten und dem Pabsttum geprägt war. Er versucht auch, die verschiedenen Schichten der Persönlichkeit Friedrichs II. sichtbar zu machen: seine Freigiebigkeit, sein Charme, sein Interesse für Landwirtschaft, Mathematik, Astronomie. Friedrich schrieb ein Buch über Falken, ließ einen Kodex des deutschen Rechts erstellen und entwarf zahlreiche Maßnahmen zur Straffung der herrschaftlichen Gewalt.
Natürlich kommen auch Friedrichs vier Ehen und seine zahlreichen Affären nicht zu kurz, ebenso wie die vielen von ihm erbauten oder gestalteten Burgen.
Fazit: Die Autorin zeichnet das Bild eines kraftvollen, zielorientierten, aber auch gerechten Herrschers, der nicht nur seine Zeit prägte, sondern auch heute noch Gegenstand von Forschung und Publikationen ist.

Was, fragte er sich, als er sein Pferd um die Löcher in der Straße lenkte, ist mein Leben außer einer endlosen Reihe von Sorgen und Kämpfen, Rückschlägen, Intrigen und Rebellionen? Fühlten die, die er regierte, Dankbarkeit? Kümmerte sich letztlich das gemeine Volk, versunken in einem ewigen Kreis von Apathie, Armut und Aberglauben, ob ihre Gesetze gerecht oder ungerecht, ihre Herren und die Beamten korrupt oder ehrlich, ihre Priester habgierig und Analphabeten oder brillant und gelehrt, ihre Straßen sicher oder unsicher von Wegelagerern waren? Verstanden diese Menschen die Wichtigkeit, Korn zu speichern, Brücken zu reparieren oder Steuern zu zahlen, damit ihr Hab und Gut vor Räubern und Eindringlingen geschützt war? [...]
Wir alle sind, dachte Friedrich müde, für unsere Bestimmung geboren. Franziskus war zur Heiligkeit bestimmt und Bianca offensichtlich zu einem Leben des Gebetes. Mein Schicksal ist es, die Last des Herrschens zu tragen.

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