Buchtipp : Eva GRÜNDEL, Das Lächeln der Maddalena. (Rezension)

Eva GRÜNDEL, Das Lächeln der Maddalena.

Sizilien/Krimi/

 Eva GRÜNDEL: Das Lächeln der Maddalena.
Eva GRÜNDEL: Das Lächeln der Maddalena.
351 S, ISBN: 978-3-85485-256-8
Wien: Molden, 2010
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Original oder Fälschung?
Der deutsche Oberstudienrat, der bei einem Tempel in Selinunte tot aufgefunden wird, war kein besonders angenehmer Zeitgenosse. Die Trauer in der Reisegruppe hält sich in Grenzen. Trotzdem bezweifelt die österreischische Reiseleiterin Elena Martell, daß es ein Unfall war. Aber Commissario Giorgio Valentino, der ihre Ansicht teilt, wird von seinem Vize-Questore zurückgepfiffen, da er keine Beweise für einen Mord findet. Und ein Unfall ist für den Tourismus viel praktischer.
Allerdings dürfte der Verstorbene vor seinem Tod jemanden gesehen haben, den er nicht hätte sehen sollen. Und Elena entdeckt in dem eher einfachen Hotel ein Bild an einer Wand, das so gar nicht dorthin passen will. In einem Palazzo von Freunden in Palermo sieht sie zufällig dasselbe Bild noch einmal. Sie fährt mit ihrer Freundin und beiden Bildern im Gepäck nach Wien, um bei einem befreundeten Experten herauszufinden, welches der Bilder das Original ist und warum es kopiert wurde. Möglicherweise ist das Bild, das eine Verwandte der sizilianischen Familie darstellen soll, wertvoll. Ein Kunstfälscher war hier am Werk. Und so bekommt auch der Mord am Oberstudienrat ein Motiv. Denn dieser verstand auch etwas von Kunst.
Fazit: Der Romanerstling von Eva Gründel bietet eine durchaus nette Beschreibung einiger Reiseziele in Sizilien und ist gelegentlich amüsant zu lesen. Leider erinnert er in größeren Teilen an eine Übung in Creative Writing, bei vielen Dialogen raschelt noch das Papier. Auch spart er nicht mit Klischees: über sizilianische Männer und Frauen, Mutter-Tochter-Konflikte, das Haus im schönen Taormina, Wien. Und natürlich verlieben sich Commissario und Reiseleiterin ineinander. Ab etwa der Mitte wird der weitere Handlungsverlauf ziemlich vorhersehbar. Und einige Wendungen sind einfach zu konstruiert. Naja...

Im Haushalt eines Commissario mochte vielleicht der Wein ausgehen, sicherlich nicht aber in einem Palazzo. Der gute Mann wird sich noch wundern, dachte Gabriele voll Stolz an die gut gefüllten Regale. Erst in der vergangenen Woche hatte er wieder einmal zwei seiner bevorzugten Weingüter in den Provinzen Palermo und Agrigent aufgesucht, die von befreundeten Familien höchst erfolgreich bewirtschaftet wurden.
Auch wenn von den einstigen Latifundien nicht mehr viel übrig geblieben war, Land besaß Siziliens Adel noch immer.

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