
., ISBN: 0-8212-2752-1
Boston, Mass. [u.a.]: Bulfinch Press, 2001
Bewertung

Rezension
Angelehnt an August Sander und sein berühmtes Fotoprojekt Menschen des 20. Jahrhunderts
aus den 1920er-Jahren porträtiert Sternfeld die Menschen in ihren Lebensumständen. War es bei Sanders der Versuch, ein historisches und physiognomisches Abbild einer Generation zu schaffen, in dem die Menschen durch ihre äußere Erscheinung definiert wurden - Arbeitsloser, Bauer, Handwerker usw. -, so lässt sich diese Zuordnung bei Sternfeld nicht festmachen. In der durchgängig zurückhaltenden und distanzierten Sichtweise gibt Sternfeld den Abgebildeten Raum für ihre Selbstinszenierung. Er konzentriert sich auf die Wiedergabe der Individualität der Abgebildeten, die aus völlig unterschiedlichen sozialen Gruppen und Milleus stammen.
Die Bilder sind in gutem Druck ganzseitig auf der rechten Seite angeordnet, links befindet sich die Bildunterschrift. Eine Seiten- oder Bildnummerierung fehlt. Ein Ordnungsprinzip für die Reihenfolge der Bilder ist nicht erkennbar.
In seiner kurzen Einleitung geht Douglas R. Nickel auf den gesellschaftlichen und fotografischen Kontext der Bilder, ihre Ähnlichkeit und Unterschiedlichkeit zum Projekt von August Sander ein.
Ian Frazier vergleicht die Bilder in seinem Nachwort mit dem Belauschen von Gesprächen in einem öffentlichen Raum.
Fazit: Ein interessantes Porträt der Menschen Amerikas, quer durch die geographischen und sozialen Regionen.
Sternfeld's pictures are different from other people's. The are easy to underestimate. ... In a sense, they are not portraits at all. If portraiture historically memorializes the appearance of significant figures and their exemplary or notorious lives, Sternfeld's people have no manifest signifiance as makers of history.