ab 6000 v. Chr. | Die Euganeer, die zur Volksgruppe der Ligurer gehören, siedeln in den Hügeln des Veneto |
10. Jh. v. Chr. | Einwanderung der indoeuropäischen Veneter |
2.Jh. v.Chr. | Gründung der römischen Provinz Gallia Cisalpina |
89 v. Chr. | Durch die Lex Pompeia erhalten die Veneter das römische Bürgerrecht. Das Veneto wird zur zehnten Region, Venetia et Histriae |
59 v. Chr. | Der Historiker Titus Livius wird in Padua geboren |
452 | Einfall der Hunnen unter Attila in Oberitalien. Verona, Vicenza und Aquileia werden erobert und völlig zerstört |
476 | Untergang des Weströmischen Reichs |
um 500 | Der Gotenkönig Theoderich regiert Italien. Er residiert in Verona und Ravenna. Vor den Übergriffen der Goten retten sich viele Bewohner des venetischen Festlandes auf die Inseln der Lagune, die Keimzelle Venedigs |
541 | Padua gerät unter byzantinische Herrschaft. Beginn einer wirtschaftlichen und kulturellen Blütezeit |
552/53 | Kaiser Justinian stellt in Italien die oströmische Reichsherrschaft wieder her. Die Provinz Venetia gehört zum byzantinischen Exarchat von Ravenna |
568 | Einfall der Langobarden, die im Laufe der nächsten Jahrzehnte das Binnenland Venetiens erobern. Die Byzantiner behalten jedoch den Küstenstreifen (Venetia marittima) unter ihrer Kontrolle. Die Bewohner der römischen Städte fliehen auf Inseln der Lagune |
640 | Gründung von Civitas Heracliana (Heraclea) im Schwemmgebiet des Piave |
697 | Der byzantinische Exarch von Ravenna ernennt für Seevenetien einen Militärkommandanten (magister militium), der auch Doge (dux) genannt wurde |
727 | Orso Ipato ist der erste frei gewählte Doge Seevenetiens mit Sitz in Heraclea |
742 | Der Doge verlegt seinen Sitz von Heraclea auf die Lidoinsel Malamocco |
774 | Karl der Große (ca. 747-814) unterwirft das Langobardenreich und verleiht seinem Sohn Pippin den Titel eines Königs von Italien. Pippin residiert häufig in Verona, wodurch die Stadt in den Rang einer Hauptstadt erhoben wird |
809/10 | Der Sohn Karls des Großen, Pippin (777-810), versucht Seevenetien zu annektieren, scheitert aber und zerstört Malamocco. Der Doge Angelo Partizipazio verlegt seinen Sitz auf die schwer zugängliche Inselgruppe am Rialto |
812 | Der Friede von Aachen bekräftigt die byzantinische Hegemonie in Seevenetien. Die Anbindung an Byzanz erweist sich als äußerst fruchtbar für die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung Venedigs |
827 | Gründung des venezianischen Bischofssitzes in Olivolo |
828 | Raub und Überführung der Markusreliquien von Alexandria nach Venedig |
962 | Der deutsche König Otto I. besetzt Norditalien, das Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wird. Die Mark Verona und der Gardasee fallen an das Herzogtum Bayern |
997 | Venedig sichert sich Handelsstützpunkte in Istrien |
1063 | Baubeginn von San Marco in Venedig |
1136 | Verona erhält kommunale Freiheit |
1164 | Verona, Vicenza, Padua, Treviso und Venedig verbünden sich gegen den deutschen Kaiser und erhalten kommunale Freiheit. In Venedig wird das Amt des Podestà, des Bürgermeisters, ins Leben gerufen |
1172 | Gründung des Großen Rates als höchstes venezianisches Regierungsorgan. Ihm obliegt die Kontrolle von Doge und Staat |
1177 | Ein schweres Erdbeben erschüttert Oberitalien und zerstört einen Großteil der Bausubstanz |
Venetien: Chronik
Geschichte im Überblick
1204 | Der 41. Doge Enrico Dandolo (1107-1205) führt den 4. Kreuzzug gegen Byzanz. Venedig erhält im östlichen Mittelmeerraum Stützpunkte zwischen Korfu und den Dardanellen |
1222 | Gründung der Universität von Padua |
1227 | Ezzelino da Romano III. (1194-1259), der Schwiegersohn Kaiser Friedrichs II., ergreift die Macht über Venetien und herrscht 32 Jahre lang mit äußerster Brutalität und Grausamkeit |
1231 | Der Prediger Antonius von Padua stirbt in Arcella bei Padua |
ab 1250 | Bildung von Stadt- und Fürstenstaaten. Adelige Herrschergeschlechter regieren die Städte. Überall im Veneto entstehen Burgen und Befestigungsanlagen, in denen die mächtigen Familien residieren. Die Rivalitäten untereinander werden nicht zuletzt auf dem Gebiet der Kunst ausgetragen, was zu einer kulturellen Blütezeit führt. Machtvolle Bettelordenskirchen der Franziskaner und Dominikaner entstehen in Städten wie Verona, Vicenza und Venedig |
1259 | Ende der Tyrannenherrschaft Ezzelinos III. da Romano in Venetien |
1259-1387 | Herrschaft der Herren Deila Scala (Skaliger) in Verona und Venetien. Venedig ist mit Genua in Kämpfe um die Hegemonie im Mittelmeerraum verwickelt |
1277 | Nach langen Machtkämpfen übernimmt die Familie der Scaligieri in Verona die Herrschaft. In den folgenden 110 Jahren holen sie die Künstler Giotto, Altichiero und Petrarca in die Stadt |
1297 | Die Verfassung Venedigs wird im Sinne des Stadtadels umgeformt. Die Mitglieder des „Großen Rates”, der die Stadt beherrscht, dürfen nur aus dem Kreis der im sog. „Goldenen Buch” verzeichneten Familien stammen. Unter ihnen werden auch die Dogen ausgewählt |
1304/05 | Giotto malt die Scrovegni-Kapelle in Padua mit Fresken aus |
1310 | Baiamonto Tiepolo versucht die venezianische Regierung zu stürzen. Daraufhin Gründung des Consiglio dei Dieci (Rat der Zehn) als höchstes Organ des Verfassungsschutzes |
1337 | Padua kommt unter die Herrschaft der Herren Da Carrara |
1368 | Der Dichter Francesco Petrarca (1304-1374) kehrt nach langen Aufenthalten in Paris, Gent, Köln, Parma, Verona, Florenz, Padua und Venedig nach Arquà zurück, wo er 1374 stirbt. Er gilt als Mitbegründer des Humanismus. |
1389 | Treviso schließt sich der Seerepublik Venedig an |
1404 | Vicenza und Belluno unterstellen sich Venedig |
1405 | Verona schließt sich Venedig an |
1406 | Venezianische Truppen nehmen Padua ein |
1451 | Auflösung des Patriarchats von Grado. Der Bischof von Venedig mit Sitz auf Olivolo (Castello) erhält die Würde eines Patriarchen |
1453 | Die Türken erobern Konstantinopel |
1498 | Der Portugiese Vasco da Gama (ca. 1469-1524) entdeckt den Seeweg um das Kap der Guten Hoffnung nach Indien. Venedig verliert als Warenumschlagplatz an Bedeutung |
ab 1500 | Die Maler Vittore Carpaccio, Giorgione, Tizian, Jacopo Tintoretto und Paolo Veronese begründen das Goldene Zeitalter der venezianischen Kunst |
1508 | Spanien, Frankreich, der deutsche Kaiser und Papst Julius II. verbünden sich in der Liga von Cambrai gegen Venedig, um dessen Machtstreben einzudämmen. Geschickte Diplomatie bringt die Allianz zwei Jahre später zu Fall. Venedig gewinnt die verlorenen Gebiete auf der Terra ferma zurück |
ab 1530 |
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1571 | Seesieg der spanisch-venezianisch-päpstlichen Flotte gegen die Türken bei Lepanto (Naupaktos) am Eingang zum Korinthischen Golf |
1576 | Die Pest wütet in Venedig |
1669 | Venedig verliert Kreta an die Türken
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1718 | Im Friede von Passarowitz büßt Venedig seinen gesamten Kolonialbesitz und damit verbunden den Großmacht­status ein. Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770) verhilft der Republik noch einmal zu künstlerischem Glanz |
1797 | Der letzte Doge, Lodovico Manin, dankt am 12. Mai ab. Drei Tage später besetzen Napoleons Truppen Venedig; Ende der Republik |
1798 | Frankreich übergibt Venetien an Österreich |
1805-15 | Venetien, wieder unter französischer Besatzung, ist Teil des Regno Italico; nach dem Wiener Kongreß kommt es wieder unter österreichische Herrschaft |
1846 | Bau des Eisenbahndamms vom Festland nach Venedig |
1861 | Camillo Cavour, der Ministerpräsident des Königreichs Sardinien, ruft das Königreich Italien aus. Vittorio Emanuele II. (1820-1878) von Sardinien wird König des Vereinten Italien |
1866 | Venetien tritt dem vereinten Königreich Italien bei
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1915 | Italien tritt gegen Österreich-Ungarn und Deutschland in den Ersten Weltkrieg ein. Die Terra ferma wird zum Schauplatz vieler Schlachten
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1922 | Benito Mussolini wird von König Vittorio Emanuele III. zum Ministerpräsidenten ernannt. Nach der Änderung des Wahlrechts erringen die Faschisten bei den Parlamentswahlen 1924 eine Zweidrittelmehrheit |
1933 | Bau des Straßenverkehrsdamms nach Venedig |
1940 | Italien tritt an der Seite Japans und Deutschlands in den Zweiten Weltkrieg ein |
1947 | Gründung der heutigen Region Veneto mit Venedig als Hauptstadt |
1966 | Sturmflut in Venedig infolge des hohen Grundwasserverbrauchs der Industrie, der die Stadt immer weiter absinken ließ |
1994 | Sanierungsprojekte verbessern die Wasserqualität der venezianischen Lagune. Die zwischen Porto Marghera und Mestre angesiedelten Industrie­betriebe erhalten strenge Auflagen für die Entsorgung giftiger Rückstände. - Eine Gruppe rechter Separatisten besetzt den Campanile von San Marco und fordert die Autonomie Venetiens. Die Lega Nord, eine rechtsgerichtete, separatistische Partei unter Umberto Bossi, die die Abspaltung Norditaliens vom Süden fordert, tritt in die erste Regierung von Silvio Berlusconi ein. Dessen Partei Forza Italia hatte die Wahlen gewonnen |
1999 | Apertutto: Das Ausstellungsgelände der Biennale von Venedig bezieht erstmals Anlagen des Arsenals mit ein, auf dem junge Künstler aus aller Welt ihre Arbeiten präsentierenTop |
2008 | Die Parlamentswahlen in Italien im April kann Silvio Berlusconi für sich entscheiden und wird damit zum dritten Mal Regierungschef in Rom. - Anlässlich des 500. Geburtstages von Andrea Palladio (1508-1580) gedenkt die Stadt Vicenza des berühmten, in Padua geborenen Baumeisters |
2009 | Während der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise übernimmt Italien die Präsidentschaft der G8 |