Buchtipp : Edith KNEIFL, Blutiger Sand. (Rezension)

Edith KNEIFL, Blutiger Sand.

USA/Las Vegas/Krimi/

 Edith KNEIFL: Blutiger Sand.
Edith KNEIFL: Blutiger Sand.
(zuerst 2012), 264 S., ISBN: 978-3-7099-7004-1
Innsbruck: Haymon, 2015
Bewertung
Bewertung: 2 Sterne

Rezension

Reiseführer mit Krimi-Elementen.
Katharina Kafka fährt mit ihrem schwulen Freund Orlando nach Las Vegas. Ihre Eltern wurden vor 20 Jahren bei einer Reise durch den Westen der USA ermordet - und jetzt wurde einer der beiden Täter aufgrund der DNA und der Fingerabdrücke gefasst. Es handelt sich um Serienmörder, die auf einsamen Campingplätzen und in Motels auf der Route 66 zahlreiche Morde begangen haben. Der zweite Täter ist nach wie vor unbekannt.
In Las Vegas trifft Kafka den lokalen FBI-Agenten Simon Hunter, ein Indianer. Sie will unbedingt eine Rundreise zu den Tatorten machen. Vermutlich hofft sie, den zweiten Täter dort entdecken zu können - und damit besser zu sein als das FBI und die lokale Polizei, der sie vorwirft, nicht ordentlich ermittelt zu haben. Nachdem sie beim ersten Versuch in der Nähe von Death Valley liegen geblieben sind, akzeptiert Kafka das Angebot Hunters, sie zu begleiten.
Man begibt sich also zu Dritt auf eine reisebüroartige Tour zu verschiedenen bekannten Nationalparks - Zion, Bryce, Mesa Verde, Petrified Forrest -, um am Ende natürlich am Grand Canyon zu landen. Ein Stück auf der Route 66 darf erwartungsgemäß nicht fehlen. Nur der zweite Täter ist nicht zu entdecken, manche meinen, er wäre im Irak umgekommen. Aber Hunter und Kafka kommen sich näher...
Fazit: Wie schon in ihrem Florenz-Krimi Stadt der Schmerzen kommt Edith Kneifl nicht über das Niveau eines Reiseführers hinaus. Sie beschreibt die Oberfläche, die jeder auf einer ähnlichen Reise auch sehen kann. Aber sie gelangt nie in die Tiefe, kann den Dingen und Ereignissen nicht auf den Grund gehen. Ihr fehlt ganz eindeutig der Zugang zum tatsächlichen Leben der Indianer und im Westen der USA. Ihre Darstellung bleibt klischeehaft papierern und wirkt oft wie ein Schulaufsatz. Die Figuren sind holzschnittartig und nur oberflächlich modeliert. Spannung entsteht kaum, selbst das Ende bleibt blass. Kann man sich eigentlich sparen.

„Ich hab auf einmal daran denken müssen, wie viele Tote unter diesem Sand begraben liegen. Hier sind doch tausende Indianer von der US-Armee brutal abgeschlachtet worden. Der Sand muss voller Blut gewesen sein. Wir fahren über blutigen Sand ..."
„Du sprichst von Filmen. Ich weiß nicht, ob im Monument Valley jemals wirklich eine große Schlacht stattgefunden hat."
Meine Worte scheinen ihn nicht zu beruhigen.
„Ich will hier weg!" Seine Stimme ist gefährlich am Kippen.
Ich fürchte, er wird gleich eine seiner Panikattacken bekommen.
Wie kann man nur in diesem offenen Land Platzangst haben? Das ist wieder einmal typisch Orlando.

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