Rosina 1
248 S, ISBN: 3-499-22116-0
Reinbeck: Rowohlt TB-Verlag, 1997
Bewertung
Rezension
Der Beginn der Serie um die Hamburger Kaufmannsfamilie Claes Herrmanns und die Beckersche Komödiantengesellschaft.
Claes Herrmanns, Großkaufmann im Hamburg des 18. Jahrhunderts, hat eine Pechsträhne: auf Jersey, wo er die Ankunft eines Schiffes mit Schmuggelware erwartet, erleidet er einen schweren Unfall und wird von Anne, der Schwester seines Handelspartners, gesund gepflegt. In Lissabon explodiert eines seiner Schiffe, und sein Schreiber, praktisch seine rechte Hand, wird ermordet - vom Prinzipal einer Komödiantentruppe, wie alle annehmen.
Rosina, die einige Jahre zuvor von Jean Becker, dem Prinzipal, in einer regnerischen Herbstnacht gerettet worden war, ist offensichtlich von höherem Stand. Aber sie hat sich perfekt in die Truppe eingegliedert, und niemand fragt nach ihrer Herkunft. Sie fühlt sich daher besonders verpflichtet, die Unschuld ihres Prinzipals zu beweisen und den richtigen Täter zu finden.
Fazit: der Autorin gelingt ein sehr stimmiger und spannender Einstieg in die Welt Hamburgs im 18. Jahrhundert. Die Figuren, die in zahlreichen weiteren historischen Krimis auftreten werden, sind gut gezeichnet und wirken durchaus authentisch.
Voschering war viel zu sehr mit Milchbrötchen und dem zu erwartenden Lob beschäftigt, um zu bemerken, daß ihm zwei hagere, ganz in Schwarz gekleidete Männer in einigem Abstand folgten. Als er über die Katharinenbrücke eilte, bog einer der beiden Männer schattengleich in das Dovenfleet ab und verschwand in dem engen Gang neben dem Speicher, den Claes Herrmanns vor einigen Wochen neu gepachtet hatte.