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Wappen AsoloAsolo - Städtchen der hundert Horizonte

Zwei Kastelle, Villen, Bürgerhäuser und Patrizierpaläste aus Mittelalter, Renaissance und Barock - Asolo gilt als einer der schönsten Orte Venetiens.

Blick auf Asolo
Asolo
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Die Lage am Hang eines Hügels, das intakte Ortsbild, die Erinnerungen an die Königin von Zypern, Caterina Cornaro, die Schauspielerin Eleonora Duse und die Forschungsreisende Freya Stark, verleihen dem Städtchen das Flair vergangener Zeiten. Der Ausblick auf die sich in dichter Folge drängenden Asolaner Hügel mit spitz zulaufender Gestalt gab der Stadt auch den Namen „cittadina dei cento horizonti” (Städtchen der hundert Horizonte).

Sehenswertes

Enge Gassen mit Laubengänge durchziehen die Kleinstadt Asolo. An der Stadteinfahrt gibt es eine Ampelregelung, da nicht zwei Autos nebeneinander fahren können. Zwei nette Caféhäuser auf der Piazza Maggiore laden zum Verweilen ein. Der zentrale Parkplatz auf der Piazza Brugnoli ist nur im Sommer überfüllt.

Duomo Santa Maria Assunta

Der Dom Santa Maria Assunta auf der Piazza Garibaldi entstand in seiner heutigen Form 1747 nach einem Entwurf von Giorgio Massari. Er geht jedoch auf den über den Resten der römischen Therme errichteten Bischofssitz (bis 969) zurück. Die Fassade ist von 1889.

Asolo, Santa Maria Assunta, Fassade
Asolo, Santa Maria Assunta, Oktober 2013
Fassade und Eingang
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Das Hochaltarbild von Jacopo Bassanto ist eine Kopie nach Tizians Assunta in der Frari-Kirche in Venedig.

Santa Maria Assunta, Altarbild
Asolo, Santa Maria Assunta, Oktober 2013
Hochaltarbild
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Auch bedeutend im Inneren sind die Franziskus-Tafel an der linken Wand, wahrscheinlich von Bartolomeo Vivarini, Lorenzo Lottos Himmelfahrt Mariae von 1506 über dem ersten Beichtstuhl links, und der Heilige Hieronymus von Lazarro Bastiani (1430-1512).

Loggia del Capitano

Die Loggia del Capitano (Palazzo des Cinquecento), ein freskengeschmücktes Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, beherbergt heute das Museo Civico. Es bewahrt unter anderem Erinnerungen an die prominenten Bewohner Asolos auf.

Asolo, Fontana Maggiore, Loggia del Capitano, Museo Civico
Asolo, Piazza Maggiore, Oktober 2013
Fontana Maggiore, Loggia del Capitano, Museo Civico
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Castello della Regina

Das Castello della Regina war die Residenz von Caterina Cornaro (1454-1510, Witwe des Königs von Zypern) und der venezianischen Statthalter. 1820 wurde es zum größten Teil abgetragen. Erhalten sind unter anderem der Torre dell'Orologio und der Sala delle Udienze.

Castello della Regina
Asolo, Castello della Regina, Oktober 2013
Torre dell'Orologio
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Im Jahre 1242 war das Castello der Wohnsitz von Ezzelino da Romano und ab 1339 wurde es der Sitz der Podestà (Stadtvögte) von Venedig. Ende des 14. Jahrhunderts wurde es in die Stadtmauer integriert, deren Bau während der kurzen Herrschaft der Carrarer begonnen wurde.

Casa Eleonora Duse

Die Casa Eleonora Duse befindet sich in der Via Canova. Eleonora Duse (1858-1924) gehörte zu den meistgefeierten Schauspielerinnen ihrer Zeit, machte aber auch durch ihr ausgeprägtes Liebesleben und ihre unglückliche Liaison mit dem Dichter Gabriele d'Annunzio von sich reden. Asolo war ihr Zufluchtsort. Ihr Grab befindet sich im Friedhof Sant' Anna.

Asolo, Casa Eleonora Duse
Asolo, Casa Eleonora Duse, Oktober 2013
Via Canova 306/Heiliggeisttor
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Das Gebäude war im 16. Jahrhundert der Wohnsitz von Francesco Nursio Timideo da Verona, dem persönlichen Sekretär von Königin Cornaro.

Chiesa di Santa Caterina

Die Erbauung der Chiesa di Santa Caterina ist eng mit dem Entstehen und der Entwicklung der Bruderschaft der Battuti (der Geschlagenen) verbunden, ebenso wie das daneben stehende ehemalige Krankenhaus.

Asolo, Chiesa di Santa Caterina
Asolo, Via Santa Caterina, Oktober 2013
Chiesa di Santa Caterina
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

In der Kirche befinden sich Fresken aus dem 14./15. Jahrhundert.

Asolo, Chiesa di Santa Caterina, Fresken
Asolo, Via Santa Caterina, Oktober 2013
Chiesa di Santa Caterina, Fresken
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Kirche restauriert und veränderte fast gänzlich ihr Aussehen. Im Inneren wurden neue Motive (Episoden aus dem Leben der Heiligen Katherina und Szenen der Passion Christi) aufgemalt.

Villa Contarini detta Degli Armeni

Die Villa Contarini auf dem Hügel Messano besteht aus zwei verschiedenen, durch einen Tunnel verbundenen Hauptteilen: einerseits der sogenannte „Fresco” aus dem 16. Jahrhundert mit einer wunderbaren, nach Norden ausgerichteten Fassade; andererseits aus dem eigentlichen, im 18. Jahrhundert errichteten Gebäude der Villa, das zur Südseite des Hügels hin ausgerichtet ist. Die Fresken auf der Nordseite stammen von Lattanzio Gambara aus Brescia.

Villa Contarini
Asolo, Villa Contarini, Oktober 2013
der im 18. Jahrhundert auf der Südseite erbaute Teil
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Die Anlage wurde 1558 von der venezianischen Familie der Surian erbaut und ging dann durch Erbschaft in den Besitz der Contari über. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde der Komplex schließlich an das „Collegio Armeno” (Armenisches Internat) auf der Insel San Lazzaro in der venezianischen Lagune abgetreten. Inzwischen ist es wieder in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.

Casa Longobarda

Die Casa Longobarda in der Via Sant' Anna ist mit bizarren Skulpturen und Reliefs geschmückt.

Asolo, Casa Longobarda
Asolo, Via Sant' Anna, Oktober 2013
Casa Longobarda
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Der doppelgeschossige Palazzo wurde im 16. Jahrhundert für den Architekten und Bildhauer Francesco Grazioli aus der Lombardei erbaut, der als persönlicher Architekt von Königin Caterina Cornaro nach Asolo gekommen war und hier 1536 verstarb.

Asolo, Casa Longobarda, Fassade
Asolo, Via Sant' Anna, Oktober 2013
Casa Longobarda, Details der Fassade
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Friedhof Sant' Anna

Die Kirche des Friedhofs Sant' Anna war ein Teil des Kapuziner-Klosters und wurde 1587 errichtet. Sie bestand bis 1769, als der Friedhof aufgrund eines Edikts von Napoleon außerhalb der Stadtmauern angelegt werden mußte.

Friedhof Sant' Anna
Asolo, Friedhof Sant' Anna, Oktober 2013
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Auf dem Friedhof sind einige der prominenten Bewohner Asolos wie Eleonora Duse und Freya Stark beigesetzt.

Asolo, Friedhof Sant' Anna, Grab Eleonora Duse
Asolo, Friedhof Sant' Anna, Oktober 2013
Grab Eleonora Duse
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Fontana Maggiore

Die Fontana Maggiore, der Hauptbrunnen, befindet sich am Ende der Piazza Brugnoli auf der Piazza Maggiore. Er war die Lösung jahrhundertelanger, immer wiederkehrender Probleme, die die Bewohner von Asolo bei der Suche nach einer Wasserversorgung hatten.

Asolo, Fontana Maggiore
Asolo, Piazza Maggiore, Oktober 2013
Fontana Maggiore
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Die heute sichtbare Form des Brunnens geht auf das Jahr 1575 zurück, als ihn der damalige venezianische Podestà (Stadtvogt) Giovanni Pisani restaurieren ließ. Der geflügelte Löwe von 1918 ist das Vermächtnis des Bildhauers Antonio dal Zotto.

Villa Scotti Pasini

Die im 17. Jahrhundert erbaute Villa Scotti Pasini mit ihren hängenden Gärten war der Wohnsitz des englischen Dichters Robert Browning (1812-1889).

Asolo, Villa Scotti Pasini, Oktober 2013
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
„Ich versichere, mit der Kenntnis der schönsten Panoramen Italiens und anderer Länder, ich kenne nichts, was sich mit dem Blick vergleichen kann, den man vom Turm und vom Palast der Königin genießt.” (Robert Browning)

Rocca

Ein steiler Fußweg führt an der Villa Scotti Pasini vorbei durch die Porta Colmarion zur über der Stadt thronenden Burg. Die Rocca ist ein massiver Bau des 12. Jahrhunderts mit hohen, zinnenbewehrten, fensterlosen Mauern. Ihre Ursprünge gehen wahrscheinlich auf das Mittelalter zurück. Der Aufstieg lohnt bei guter Sicht und bietet einen Ausblick auf den Monte Grappa, Possagno und Bassano del Grappa. Die Festung selbst ist unzugänglich.

Asolo, Rocca
Asolo, Rocca, Oktober 2013
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Villa Freya Stark

Am Ende der Via Browning steht an der Via Marconi die Villa Freya Stark. In dem etwa um 1800 entstandenen Gebäude verbrachte die englische Forschungsreisende und Reiseschriftstellerin Freya Madeline Stark (1893-1993) die letzten Jahre ihres Lebens.

Asolo, Villa Freya Stark
Asolo, Via Marconi, Oktober 2013
Villa Freya Stark
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Im botanischen Garten der Villa befinden sich die Überreste eines römischen Theaters.

Fontanella Zen

Neben der Portello di Castelfranco, an der südlichen Stadteinfahrt und nahe der Villa Freya Stark, befindet sich die 1571 gebaute Fontanella Zen. Der Brunnen wurde von der Familie Zen zum Nutzen der Wanderer nach dem langen Aufstieg errichtet, diente aber auch zum Wäschewaschen und als Pferdetränke.

Asolo, Fontanella Zen
Asolo, Portello di Castelfranco, Oktober 2013
Fontanella Zen
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Geschichte

Bereits im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. wurde der Hügel von Asolo von den Ventern besiedelt. Ruinen von Thermen und eines Theaters zeugen noch von der römischen Stadt Acelum, die die Rechte eines municipium erhielt. Als ehemalige Römerstadt war Asolo bis zum 10. Jahrhundert Bischofssitz, dieser wurde jedoch nach einem Ungarneinfall aufgegeben.
Die verschiedenen Herrscher hinterließen weiter keine Spuren. Schließlich gelangte Asolo unter venezianische Herrschaft. 1489 erhielt Caterina Cornaro (1454-1510), die Witwe des Königs von Zypern, Jakob II. Lusignan, von der Serenissima Asolo im Austausch gegen Zypern. Sie residierte mit einem großen Hofstaat im Castello della Regina und brachte Asolo eine außerordentliche Blütezeit.
Ihr Hof entwickelte sich zu einem Zentrum des Humanismus und zog zahlreiche bedeutende Literaten und Gelehrte an. Unter ihnen befand sich der Dichter Pietro Bembo (1470-1547), der hier 1505 die neoplatonischen Dialoge Das Buch ist ein Dialog unter Hofleuten über die Liebe, in dem eines der zentralen Themen der Renaissance, die Reflexion über eine idealisierte und spiritualisierte Liebe, behandelt wird.Gli Asolani schrieb.
Napoleon Bonaparte übernachtete am 10. März 1797 während seines Italienfeldzuges in Asolo.
Im 19. Jahrhundert lebten in Asolo neben anderen:
der englische Romantiker Robert Browning (1812-1889), nach dem die Hauptstraße benannt ist;
die exzentrische Schauspielerin Eleonora Duse (1858-1924), zeitweise die Geliebte des Dichters Gabriele d'Annunzio;
und die englische Forschungsreisende und Reiseschriftstellerin Freya Stark (1893-1993).

Landschaft bei Asolo
Landschaft bei Asolo, Oktober 2013
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Asolo auf einen Blick

Wappen AsoloProvinz Treviso, lokale Bezeichnung: Àxol, 9.100 Einwohner, PLZ 31011
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