Buchtipp : Gunnar STAALESEN, Der Hexenring. (Rezension)

Gunnar STAALESEN, Der Hexenring.

Norwegen/Krimi/

 Gunnar STAALESEN: Der Hexenring.
Gunnar STAALESEN: Der Hexenring. Varg Veum ermittelt.
Varg Veum 6
(Hekseringen., 1985)
237 S, ISBN: 3-502-51823-8
Bern usw.: Scherz, 2002
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Eigentlich sind es nur sechs Fälle, denn der siebente (Personalakte 43/78) ist die Vorstellung von Varg Veum in Form einer Personalakte.
"Wolf! Wolf" - eine junge Frau bittet Veum um Begleitung bei einer Geldübergabe, da sie erpresst werde. Allerdings sagt sie nicht, weshalb, und nach zwei gescheiterten Übergabeversuchen ist sie verschwunden. Veum sucht nach ihr und findet sich im Rotlichtmilieu wieder.
"Der schwarze Prinz" - Veum erhält aus Amerika den Auftrag, die Adresse eines norwegischen Verwandten des Auftraggebers herauszufinden. Dieser Verwandte war ein hochbegabter Schauspieler, der allerdings bei seiner ersten großen Rolle - Hamlet - einen psychischen Zusammenbruch erlitt und niemals wieder auftrat.
"Gunnar Reiss-Andersen", sagte er - Ein Mann - Gunnar Reiss-Andersen - ruft Veum von einer Telefonzelle aus an, gibt an, bedroht und verfolgt zu werden, und stirbt an der Tür zu Veums Wartezimmer - ermordet. Der Tote hieß nicht so, aber er hatte sehr spät die Liebe seines Lebens gefunden.
"Der Hexenring" - Ein junges Mädchen läuft von ihren Eltern davon. Sie wohnt auf einer kleinen Insel vor der norwegischen Westküste, und der Vater beauftragt Veum, sie wieder nach Hause zu bringen. Das Mädchen war bei einer Freundin untergetaucht, deren Eltern auf dieser Insel ein Ferienhaus hatten. Aber der Mann war auf der Insel gestorben, und sie fuhren nicht mehr hin. Veum verbringt die Nacht auf dieser Insel in einer seltsamen Athmosphäre und erfährt vieles.
"Das Wintermassaker" - Ein Mädchen verschwindet in der Drogenszene, und die Eltern beauftragen Veum, sie zu suchen. Vier Drogensüchtige sterben an mit Rattengift versetztem Heroin, und Veum muß das Mädchen finden, bevor es das fünfte Opfer wird.
"Die Beisetzung fand in aller Stille statt" - Ein Mann erschießt seine beiden Kinder und dann sich selbst, und seine Eltern wollen, daß Veum den Grund herausfindet.
Fazit: Man könnte meinen, es wäre Staalesens erstes Buch mit Varg Veum, eine Fingerübung. Aber es ist sein sechstes - und möglicherweise doch sein Erstes, erste veröffentlichte Versuche, als der Erfolg schon da war. Sechs Erzählungen, präzise auf den Punkt gebracht - Varg Veum konzentriert.

Und dann dieser unfassbar trostlose Raum um uns herum, mit fleckiger Tapete, löchrigen Möbeln, ein paar Kartons mit saurer Milch und einem alten Stück Brot in der Ecke, einem kleinen Propankocher und einer zerlesenen Ausgabe der Obdachlosenzeitung. Draußen war November, aber hier drinnen war der November des Novembers. Hier starb die nächste Generation mit harten Kristallen in den Adern und grellen Träumen hinter den blinden Augen.

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