Buchtipp : Yrsa SIGURÐARDÓTTIR, SOG. (Rezension)

Yrsa SIGURÐARDÓTTIR, SOG.

Island/Thriller/

 Yrsa SIGURÐARDÓTTIR: SOG.
Yrsa SIGURÐARDÓTTIR: SOG.
Huldar/ Freyja 2
(Sogi, 2015)
443 Seiten, ISBN: 978-3-442-75664-3
München: btb Verlag, 2017
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Verlust und Rache.
Ein etwa acht Jahre altes Mädchen wird mißbraucht und getötet, der Täter ausgeforscht und zu 20 Jahren Haft verurteilt. Nach 16 Jahre kommt er wegen guter Führung vorzeitig frei. Seine Familie und die Eltern des getöteten Mädchens sind empört.
In einem "Zeitkapselprojekt" an einer Schule haben die Schüler vor zehn Jahren geschrieben, wie sie sich Island in zehn Jahren vorstellen. Dabei befindet sich auch ein verstörender Aufsatz, der die Initialen zukünftiger Mordopfer auflistet. Der in Ungnade gefallene Polizist Huldar, dem immer nur unbedeutende Aufgaben zugewiesen werden, wird mit Ermittlungen beauftragt.
Die Sache gewinnt an Präsanz, als in einem Hot Tub zwei abgetrennte Hände gefunden werden. Da es keine Vermißtenmeldung gibt, lässt sich nicht feststellen, wem sie gehörten. Als dann aber der Besitzer des Hauses, bei dem die Hände gefunden worden waren, ermordet wird, und seine Inirialen auf der geheimnisvollen Liste vermerkt sind, darf Huldar wieder ermitteln. Es gibt weitere Mordopfer, und die Verbindung zwischen ihnen ist ein Fall von Kindesmißbrauch, der jedoch überraschend in einem Freispruch des Täters endete - und zu dem keine Unterlagen mehr auffindbar sind. Das gibt Huldar die Möglichkeit, die Kinderpsychologin Freyja hinzuzuziehen. Die will aber nach einer verunglückten Kurzaffäre privat nichts mehr mit ihm zu tun haben.
Fazit: Vor dem Hintergrund von Kindesmißbrauch und Mordopfern geht es um die Beziehung bzw. Nichtbeziehung zwischen Huldar und Freyja, die er wieder aufnehmen möchte, was sie allerdings nicht möchte - oder doch? Das befördert nicht gerade die Spannung. Mehrere logische Lücken zeigen auch, daß Polizeiarbeit nicht die Stärke der Autorin ist. Viel besser war sie in den Romanen, wo es um scheinbar übersinnliche und nicht einfach erklärbare Phänomene ging. Der vorliegende Roman erfüllt keine Erwartungen.

Huldar und Freyja steigen schnell aus dem Wagen. Als sie die Türen zuknallten, echote es von den umliegenden Berghängen, und der Schnee knirschte unter ihren Füßen. Hier war es noch kälter als in der Stadt, sie stießen Atemwölkchen aus. Es war völlig windstill, und ein übler Geruch drang in ihre Nasen. Leider kannte ihn Huldar nur allzu gut - der Geruch von verwesendem Fleisch.

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