Buchtipp : Steve BERRY, Antarctica. (Rezension)

Steve BERRY, Antarctica.

Antarktis/Thriller/

 Steve BERRY: Antarctica.
Steve BERRY: Antarctica.
(The Charlemagne pursuit., 2008)
604 S., ISBN: 978-3-442-37335-2
München: Blanvalet, 2011
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Eine Zivilisation weit vor unserer Zeit.
Vielleicht hat es vor 50.000 Jahren, als die Antarktis noch eisfrei war, eine hier angesiedelte, fortgeschrittene Zivilisation gegeben. Als die wegen der Vereisung ihren Lebensraum verlassen mussten, versuchten sie, ihre Erkenntnisse anderen Völkern zur Verfügung zu stellen. Sie waren Wächter oder Heilige, aber der Wissenstransfer gelang nicht.
Die deutsche Antarktis-Expedition von 1938 hat Artefakte dieser Zivilisation gefunden und nach Deutschland gebracht. Mit dieser Expedition Ahnenerbe hat der Historiker Hermann Oberhauser einen wesentlichen Beitrag zur wissenschaftlichen Fiktion der Arier geleistet, der von den Nazigrößen instrumentalisiert wurde. Oberhauser selbst wurde allerdings bald von Hitler kaltgestellt und ausgeschlossen, was er niemals verwand.
Die Aufzeichnungen des Ahnenerbes fielen nach dem Krieg teilweise den Amerikanern in die Hände, Auf der Suche nach dieser Zivilisation unternahmen sie mehrere Expeditionen in die Antarktis. Bei der von 1971 war auch der Sohn Oberhausers beteiligt. Sie wurde mit einem neuartigen, streng geheimen U-Boot durchgeführt, das jedoch aufgrund technischer Mängel unterging. Wegen der Geheimhaltung gab es keine offiziellen Nachforschungen.
Cotton Malones Vater war Kapitän dieses U-Boots, und er will unbedingt mehr über dessen wahres Schicksal erfahren. Es gelingt ihm, den geheimen Untersuchungsbericht zu erhalten. An dem sind jedoch auch die Oberhausers interessiert, während der Chef des Marinegeheimdienstes alles versucht, die Untersuchung, an der er beteiligt war, zu verschleiern. Denn er hat Karriere-Ambitionen.
Fazit: Steve Berry gelingt die Mischung aus Fantasie und Fakten sehr gut, und er kann den Spannungsbogen fast bis zum Ende hoch halten. Erst der Showdown fällt ein wenig ab. Sein Interesse für historische europäische Ereignisse, in die dann geheimnisvolle Spuren hineininterpretiert werden, teilt er mit einigen amerikanischen Thriller-Autoren wie etwa Dan Brown, den er jedoch hinsichtlich Spannung, Sprachqualität und Konsistenz des Plots mühelos schlägt. Sehr nützlich, daß im Nachwort Fakten und Fantasie auseinandergeklaubt und erklärt werden. Empfehlenswert!

Der Kapitän des Schiffs - Zachary Alexander - war ein neugieriger Kerl gewesen, aber Ramsey hatte den Befehl gehabt, die Mission geheim zu halten. Nur der Funkempfänger, den sein Team mit an Bord gebracht hatte, war auf die Notruffrequenz der NR-iA eingestellt gewesen. Horchstationen in der südlichen Hemisphäre hatten nie ein Signal aufgefangen. Das hatte später das Vertuschen erleichtert. Auch radioaktive Strahlung war nicht entdeckt worden. Man war der Meinung gewesen, dass ein Signal und Strahlung näher bei dem U-Boot leichter aufzuspüren wären. In jenen Tagen machte das Eis oft die empfindliche Elektronik unbrauchbar. Daher hatten sie zwei Tage lang gehorcht und gemessen, während die Holden das Weddell-Meer abgefahren war, einen Ort heulender Stürme, purpurrot leuchtender Wolken und eines geisterhaften Hofs um die schwache Sonne.

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