Buchtipp : Cecilia BÁKULA [u.a.], Das Inka-Reich. (Rezension)

Cecilia BÁKULA [u.a.], Das Inka-Reich.

Inka/Kulturgeschichte/

 Cecilia BÁKULA [u.a.]: Das Inka-Reich.
Cecilia BÁKULA [u.a.]: Das Inka-Reich. Entstehung und Untergang.
(zuerst 1992), 239 S., ISBN: 3-86047-916-4
Augsburg: Bechtermünz, 1997
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Kulturgeschichte der Inka und der vorhergehenden Völker im Andenraum.
Der erste Teil des Buches ist der Späten Zwischenperiode (1000-1450 n.Chr.) gewidmet: den Völkern (insbesondere den Chancay, Chimü, Sicán und Chanca), ihren Staaten und ihrer Kunst. Ein eigenes Kapitel befasst sich mit der immer noch nicht geklärten Herkunft der Inka.
Im zweiten Teil geht es um den Inka-Horizont, die Periode von 1450 bis 1554. Beschrieben werden die Grundlagen der Inka-Herrschaft (Reziprozität, duale Macht, Religion und Wirtschaftsmodell), ihre Architektur und Kunst. Ein eigenes Kapitel versucht eine Interpretation der "Quipu", der Schnüre, die der Aufzeichnung statistischer Daten dienten und möglicherweise auch nicht-numerische Informationen enthielten.
Fazit: die fundierten Texte und die zahlreichen Abbildungen und Illustrationen geben ein informatives Bild der Andenkulturen vor ihrer Zerstörung durch die Spanier.

In Peru, wie auch im übrigen Amerika, schuf der Mensch Kulturen, die ohne irgendeine jener Größen aufblühten, welche für das Entstehen der Zivilisationen in der Alten Welt unabdingbar waren, und die nach unseren Maßstäben Steinzeitkulturen gewesen wären. Mit der Entdeckung der Metalle, insbesondere der Bronze - Eisen kannte der Mensch hier nicht -, war er bereits in der Lage, komplexe Kulturen aufzubauen. Auch vom Rad machte er nicht den üblichen Gebrauch, vielleicht weil er keine kräftigen Zugtiere besaß. Nur in Peru betrieb er Viehzucht, aber er konnte mit der Milch, die ihm seine Lamas lieferten, nichts anfangen. Er kannte auch kein Münzgeld, sondern nur den Tauschhandel. Und er kannte auch keine phonetische Schrift, sondern brauchte zum Rechnen und Schreiben eine Vielzahl von farbigen, verknüpften Schnüren, die sogenannte quipu oder Knotenschrift. Ungeachtet all dessen schuf er aber das größte Reich der Bronzezeit in der ganzen Geschichte der Menschheit: das Reich der Inka.

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